Continental ändert Ausblick für das Geschäftsjahr 2016
- Kombiniertes Auftreten von mehreren Einzelereignissen belastet das berichtete und bereinigte EBIT der drei Automotive-Divisionen mit etwa 480 Millionen Euro
- Erwartete Marge für das bereinigte Konzernergebnis (EBIT) über 10,5 Prozent anstelle über 11 Prozent
- Umsatzerwartung für 2016 liegt weiterhin bei rund 41 Milliarden Euro vor Währungskurseinflüssen
- Gemeinsamer Ausblick der Divisionen Reifen und ContiTech wird bestätigt
Hannover, 17. Oktober 2016. Continental senkt ihren Ausblick für das Geschäftsjahr 2016. Wesentlicher Grund dafür ist das sich in den zurückliegenden Tagen ergebende, kombinierte Auftreten von einzelnen, voneinander unabhängigen Sachverhalten in den drei Automotive-Divisionen („Automotive Group“) des Technologieunternehmens.
Dazu zählen mehrheitlich Gewährleistungsfälle für im Zeitraum 2004 bis 2010 ausgelieferte Produkte der beiden Divisionen Chassis & Safety und Interior sowie mögliche Aufwendungen für anhängige Kartellverfahren. In Summe belaufen sich alle diese Belastungen voraussichtlich auf rund 390 Millionen Euro.
Darüber hinaus hat Ende August 2016 ein drittes Erdbeben in der Region Kumamoto, Japan, die Situation eines wichtigen, dort ansässigen Lieferanten für Mikro-Kontrolleinheiten weiter verschlechtert. Die Division Interior rechnet daher im laufenden Jahr mit einem Umsatzausfall in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro. Bereits im April dieses Jahres hatten zwei Erdstöße die Produktion stark beeinträchtigt. Nach diesem ersten Auftreten der Naturkatastrophe lag die Erwartung noch bei einem Umsatzausfall in Höhe von 50 Millionen Euro. Aufgrund des Aufwands für angefallene Sonderfrachten, notwendige Produktanpassungen und erhöhte Fertigungskosten wird das EBIT der Division Interior voraussichtlich um 50 Millionen Euro geringer ausfallen.
Hinzu kommen um die 60 Millionen Euro aus teilweise kurzfristig erhöhten Ausgaben für die Forschung und Entwicklung in den Divisionen Interior und Powertrain. Die Ursachen dafür liegen in dem erheblich beschleunigten, strukturellen Wandel in der Automobilindustrie. Er hat zu einem vorübergehend erhöhten Entwicklungsaufwand für Infotainmentsysteme und einer umgehend eingeleiteten, verstärkten Forschung an umweltfreundlichen Antrieben geführt. Die bereinigte EBIT-Marge der Division Powertrain wird daher im laufenden Jahr voraussichtlich unter der des Vorjahrs von 5,7 Prozent liegen.
Die sich aus den aktuell veränderten Marktbedingungen ergebenden, neuen Wachstumsaussichten für umweltfreundliche Antriebe will das Unternehmen konsequent wahrnehmen. Dafür ist in den kommenden Monaten eine strategische Anpassung vorgesehen. Sie soll unter anderem dazu führen, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung noch stärker auf die neuen Chancen zu fokussieren.
In Summe bedeuten alle genannten Einzelfälle zusammen für das laufende Jahr einen negativen Effekt auf das berichtete und das bereinigte EBIT der drei Automotive-Divisionen in Höhe von etwa 480 Millionen Euro.
Der zuletzt am 3. August 2016 geänderte Ausblick für den Konzern verändert sich damit wie folgt:
- Der Ausblick für die bereinigte EBIT-Marge der Automotive Group wird auf über 6,5 Prozent zurückgenommen (bisher über 8,5 Prozent).
- Die bereinigte Konzern-EBIT-Marge wird daher im laufenden Jahr bei über 10,5 Prozent liegen (bisher über 11 Prozent).
Trotz der negativen Effekte rechnet Continental für das vierte Quartal 2016 in der Automotive Group mit einer bereinigten EBIT-Marge von über 9 Prozent.
Alle weiteren Bestandteile des Ausblicks bleiben unverändert.
So liegt die Umsatzerwartung für 2016 weiterhin bei rund 41 Milliarden Euro vor Währungskurseinflüssen.
Der gemeinsame Ausblick der Divisionen Reifen und ContiTech („Rubber Group“) wird voll bestätigt.