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      Pressemeldung
      19. November 2025

      Biotech-Startup Colipi wird am ContiTech-Standort Hamburg CO2 aus Verbrennungsgas filtern und nutzen

      • Colipi wird am Produktionsstandort des Continental-Unternehmensbereichs CO2 aus dem Verbrennungsgas der Dampferzeugung zur Züchtung von Mikroorganismen nutzen
      • Colipi GmbH wird Räumlichkeiten für Büro, Forschung und Produktion am Continental-Standort Hamburg-Harburg mieten
      • CO2-Verwendung zur Erzeugung biologischer Wertstoffe wichtiger Schritt in Richtung industrieller Prozesse der CO2-verwertung (engl.: Carbon-Capture-and-Utilization, CCU)

      Hamburg, 19. November 2025. Der Continental Unternehmensbereich ContiTech und das Biotechnologie-Startup COLIPI sind eine Partnerschaft eingegangen, bei der die COLIPI GmbH voraussichtlich ab Sommer 2026 Räumlichkeiten auf dem Gelände des ContiTech-Standorts in Hamburg-Harburg anmieten und CO2-haltige Abluft aus der Produktion zur Züchtung von Mikroorganismen nutzen wird. Ziel der Zusammenarbeit ist der Aufbau eines der weltweit größten Bioreaktoren durch COLIPI, in dem Bakterien mithilfe von Kohlenstoffdioxid (CO₂), Wasserstoff (H₂) und Sauerstoff (O₂) wertvolle Biomoleküle, Produkte wie Climate Oil, eine nachhaltige Alternative zu pflanzlichen Ölen wie etwa Palmöl, produzieren.

      Nach der Installation des Bioreaktors soll die CO2-haltige Abluft aus der Gasverbrennung der Dampfversorgung des ContiTech-Standorts direkt in den Reaktor geleitet werden. Auf diese Weise wird CO2 als Rohstoffquelle genutzt und in biologische Wertstoffe umgewandelt, ein wichtiger Schritt in Richtung industrieller Anwendungen zur Abscheidung und anschließenden Nutzung von Kohlendioxid.

      Colipi erreicht Meilenstein in der Produktentwicklung

      Bereits im Sommer 2025 wurde ein entscheidender Meilenstein erreicht: Am 19. August entnahm ein COLIPI-Team auf den Dächern des ContiTech-Standorts Abgasproben, um diese im Labor zu analysieren. Das darauffolgende Experiment verlief äußerst erfolgreich: Es konnte nachgewiesen werden, dass unbehandeltes Verbrennungsgas aus der Dampferzeugung das Wachstum der eingesetzten Bakterien nicht beeinträchtigt. Die Mikroorganismen nutzten das enthaltene CO2 als Kohlenstoffquelle – selbst bei geringen Mengen an Spurengasen wie 46 ppm Stickoxide (NOₓ) und 7 ppm Kohlenmonoxid (CO).

      Diese Ergebnisse unterstreichen die Robustheit des von COLIPI genutzten biologischen Prozesses und zeigen einen zentralen Vorteil biologischer CCU-Technologien gegenüber chemisch-katalytischen Verfahren: Ihre Toleranz gegenüber Qualitätsschwankungen und Verunreinigungen im Abgas.

      „Als Ausgründung der Technischen Universität Hamburg freuen wir uns besonders, hier in Hamburg-Harburg mit ContiTech einen starken Partner gefunden zu haben, der uns nicht nur Räumlichkeiten für unser Wachstum bietet, sondern auch mit CO2-haltigen Abgasen zu unserem Feldtest beiträgt, mit dem wir unsere Technologie für industrielle CCU-Anwendungen validieren“, sagt Maximilian Webers, Geschäftsführer und Mitgründer der COLIPI GmbH.

      Kooperation hilft bei der Nutzung freiwerdender Flächen und beim CO2-Fußabdruck

      “Für unser ContiTech-Werk in Hamburg-Harburg ist diese Zusammenarbeit mit Colipi das Ergebnis einer engagierten Kooperation mit der TUHH, der Tutech Innovation GmbH und Netzwerkpartnern aus dem Hamburger Süden, wie in diesem Fall dem Tempowerk Technologiepark Hamburg“, sagt Dirk Stuhrmann, Leiter des Hamburger Continental-Standorts. „Wir erhoffen uns durch diese Kooperation einen großen Schritt zur Klimaneutralität für unseren Standort.“

      Der Continental-Unternehmensbereich ContiTech fokussiert sich auf Produkte aus Gummi, Kunststoff und Metall für die Industrie, bei denen eine hohe Materialkompetenz wichtig ist. In Hamburg werden etwa Luftfedern und Gummimischungen als Vorprodukt für verschiedene Industrien hergestellt. Daher begleiten die Expertinnen und Expertenvon ContiTech aktiv die gegenwärtigen Entwicklungen hin zu mehr biobasierten, CO2-neutralen oder recycelten Materialien. CCU-Anwendungen spielen auch für die eigene Nutzung eine Rolle. So lassen sich beispielsweise Produkte, die Colipi in Hamburg produzieren möchte, in Gummimischungen von ContiTech einsetzen.

      Michael Hofmann, Head of Technology ContiTech bei Continental: „Wir arbeiten intensiv daran, in unseren Produktionswerken CO2-reduzierende Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. Die Möglichkeit, Kohlendioxid produktiv zu nutzen, kann auf diesem Weg ein Meilenstein werden. Denn auf diese Weise wird CO2 von einem Teil des Problems zu einem Teil der Lösung. Im Bereich CCU mit den Vorreitern zusammenzuarbeiten und selbst Vorreiter zu sein, bestätigt unsere Haltung, dass sich der heute vielfach wahrgenommene Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie durch intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der Materialien aufheben lässt.“

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