Continental setzt solide Entwicklung fort und verbessert Automotive-Ergebnis weiter
- Konzernumsatz 9,6 Milliarden Euro (Q2 2024: 10,0 Milliarden Euro, -4,1 Prozent)
- Bereinigtes EBIT 834 Millionen Euro / ohne Anwendung des IFRS-5-Standards hätte das bereinigte EBIT 597 Millionen Euro betragen (Q2 2024: 711 Millionen Euro)
- Bereinigte EBIT-Marge 8,7 Prozent / ohne Anwendung des IFRS-5-Standards hätte die bereinigte EBIT-Marge 6,2 Prozent betragen (Q2 2024: 7,1 Prozent)
- Nettoergebnis 506 Millionen Euro (Q2 2024: 305 Millionen Euro, +66,0 Prozent)
- Bereinigter Free Cashflow Q2 2025: -166 Millionen Euro (Q2 2024: 147 Millionen Euro); H1 2025: über Vorjahresniveau
- Nikolai Setzer, CEO: „Wir haben intensiv daran gearbeitet, unsere Unternehmensbereiche resilienter und agiler aufzustellen. Der Unternehmensbereich Automotive geht somit mit positivem Momentum Richtung Spin-off im September“
- Olaf Schick, CFO: „Wir sehen weiterhin eine solide Ergebnisqualität in allen Bereichen. Das bereinigte operative Ergebnis und den bereinigten Free Cashflow haben wir im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert“
- Börsennotierung von Automotive am 18. September 2025 vorgesehen
Hannover, 5. August 2025. Continental hat sich im zweiten Quartal 2025 resilient präsentiert und ein stark verbessertes Automotive-Ergebnis erzielt. Der Unternehmensbereich Automotive steigerte sein Ergebnis sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal als auch im Vergleich zum gelungenen Jahresstart 2025 deutlich. Der Unternehmensbereich Tires erzielte eine zweistellige bereinigte EBIT-Marge und unterstreicht damit die Stabilität des Geschäfts, auch wenn Zölle und Wechselkurse für starken Gegenwind sorgten. ContiTech steigerte in einem schwachen Industrieumfeld die bereinigte EBIT-Marge im Vergleich zum Jahresauftaktquartal. Im zweiten Halbjahr strebt Continental für die Unternehmensbereiche Tires und ContiTech Verbesserungen im Vergleich zum zweiten Quartal an. Continental beabsichtigt, den Unternehmensbereich Automotive am 18. September 2025 als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen.
„Wir haben intensiv daran gearbeitet, unsere Unternehmensbereiche resilienter und agiler aufzustellen. Nun profitieren wir in einem außergewöhnlich volatilen Wirtschaftsumfeld von der geleisteten Arbeit. Der Unternehmensbereich Automotive geht somit mit positivem Momentum Richtung Spin-off im September“, sagte Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, am Dienstag in Hannover.
Konzernumsatz beträgt 9,6 Milliarden Euro
Im zweiten Quartal 2025 erzielte Continental einen Konzernumsatz von 9,6 Milliarden Euro (Q2 2024: 10,0 Milliarden Euro, -4,1 Prozent). Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf 834 Millionen Euro. Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 8,7 Prozent. Ohne die Anwendung des IFRS-5-Standards hätte das bereinigte operative Ergebnis 597 Millionen Euro betragen (Q2 2024: 711 Millionen Euro) und die bereinigte EBIT-Marge 6,2 Prozent entsprochen (Q2 2024: 7,1 Prozent). Aufgrund des geplanten Spin-offs des Unternehmensbereichs Automotive ist der Rechnungslegungsstandard IFRS 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) pflichtgemäß angewendet worden. Daher werden seit der Zustimmung des Aufsichtsrats zum Spin-off am 12. März 2025 Abschreibungen aus den zur Abspaltung vorgesehenen Geschäftsteilen nicht mehr berücksichtigt.
Das Nettoergebnis belief sich im zweiten Quartal auf 506 Millionen Euro (Q2 2024: 305 Millionen Euro, +66,0 Prozent). Dabei ist das Nettoergebnis ebenfalls positiv von angehaltenen Abschreibungen beeinflusst. Der bereinigte Free Cashflow lag unter dem Vorjahresniveau und belief sich auf -166 Millionen Euro (Q2 2024: 147 Millionen Euro). Im Vorjahresquartal wirkte sich ein Einmaleffekt aufgrund veränderter Zahlungsbedingungen im Bereich Contract Manufacturing positiv auf den Cashflow aus. Auf Halbjahressicht hat Continental den bereinigten Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch um mehr als 450 Millionen Euro verbessert.
„Wir sehen weiterhin eine solide Ergebnisqualität in allen Bereichen. Das bereinigte operative Ergebnis und den bereinigten Free Cashflow haben wir im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Continental ist gut unterwegs – und dies in Zeiten sich ständig ändernder Rahmenbedingungen“, sagte Olaf Schick, Finanzvorstand von Continental.
Weltweite Automobilproduktion leicht über Vorjahresquartal
Im zweiten Quartal 2025 lag die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen leicht über dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vorjahresquartal zeigte sich ein Plus von rund 3 Prozent auf 22,7 Millionen Einheiten (Q2 2024: 22,1 Millionen Einheiten). Aufgrund des schwachen europäischen und nordamerikanischen Marktes lag die für den Unternehmensbereich Automotive relevante, nach regionalen Umsätzen gewichtete Marktentwicklung jedoch nur auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
Denn in Europa entwickelte sich die Automobilproduktion im zweiten Quartal weiterhin rückläufig. In den Monaten April bis Juni reduzierte sie sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf rund 4,3 Millionen Einheiten. In Nordamerika war die Entwicklung mit -3 Prozent auf 4,0 Millionen Fahrzeuge vergleichbar. China legte hingegen um mehr als 9 Prozent auf 7,6 Millionen Einheiten zu.
Automotive: stark verbessertes Ergebnis, EBIT-Marge am oberen Ende der Guidance
Im Unternehmensbereich Automotive lag der Umsatz im zweiten Quartal bei 4,7 Milliarden Euro (Q2 2024: 5,0 Milliarden Euro, -5,0 Prozent). Bereinigt um den Einfluss von Wechselkurseffekten und Konsolidierungskreisveränderungen, ergab sich eine organische Umsatzentwicklung von
-1,2 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 9,0 Prozent. Stark verbessert hätte sich die bereinigte EBIT-Marge auch ohne die Anwendung des IFRS-5-Standards, denn so hätte sie 4,0 Prozent betragen (Q2 2024: 2,9 Prozent). Damit erzielte der Unternehmensbereich Automotive im zweiten Quartal ein Ergebnis am oberen Ende des Jahresausblicks (Ausblick bereinigte EBIT-Marge Unternehmensbereich Automotive 2,5 bis 4,0 Prozent). Dies gelang trotz rückläufiger Automobilmärkte in Europa und Nordamerika. Gründe für die Verbesserung im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die konsequente Umsetzung der Maßnahmen zur Kostenreduzierung sowie nachhaltige Preisanpassungen.
Der Auftragseingang des Unternehmensbereichs Automotive belief sich im zweiten Quartal 2025 auf 5,7 Milliarden Euro und lag damit im abgelaufenen Quartal deutlich über dem Umsatz. Mit einem Volumen von mehr als 3 Milliarden Euro haben insbesondere Aufträge für Satellitenkameras, Bremssysteme und elektronische Steuergeräte dazu beigetragen.
Zudem hat Automotive eine neue Einheit gegründet, die Halbleiter für Fahrzeugelektronik entwickelt, um für den eigenen Bedarf künftig noch unabhängiger von Lieferanten zu sein und schneller neue Technik auf den Markt zu bringen. Die Einheit Advanced Electronics & Semiconductor Solutions konzentriert sich auf die Entwicklung von Halbleitern, während die Produktion der Partner Global Foundries übernimmt.
Des Weiteren bringt das Unternehmen eine aktualisierte Version des intelligenten Fahrtenschreibers der zweiten Generation für Lkw auf den Markt. Das Gerät erkennt automatisch Grenzübertritte und speichert Positionsdaten dank europäischer Satellitentechnik besonders sicher. Es hilft Behörden bei Kontrollen und Flottenbetreibern bei der Planung. Dabei erfüllt es alle Anforderungen des EU-Mobilitätspakets, welches eine schrittweise Umrüstung auf den intelligenten Fahrtenschreiber der zweiten Generation vorschreibt. Bis spätestens 19. August 2025 müssen alle Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen, die international fahren, mit einem Gerät der neuesten Generation ausgestattet sein.
Tires: resilient trotz veränderter Rahmenbedingungen
Der Umsatz des Unternehmensbereichs Tires belief sich im zweiten Quartal auf 3,3 Milliarden Euro (Q2 2024: 3,4 Milliarden Euro, -2,0 Prozent). Dabei erzielte der Reifenbereich eine zweistellige bereinige EBIT-Marge und lag auf Halbjahressicht nur leicht unter Vorjahresniveau. Im zweiten Quartal lag die bereinigte EBIT-Marge bei 12,0 Prozent (Q2 2024: 14,7 Prozent). Gründe für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal sind insbesondere US-amerikanische Zollerhöhungen, Wechselkurseffekte sowie positive Aufholeffekte im zweiten Quartal des Vorjahres.
Reifen von Continental werden immer wieder für ihre hohe Qualität ausgezeichnet. So wählten Verbraucherinnen und Verbraucher Continental-Reifen im Juni 2025 zum Qualitäts-Sieger 2025. Das ergab eine Umfrage von DISQ in Zusammenarbeit mit ntv unter rund 45.000 Kunden in Deutschland. Des Weiteren belegten Continental-Reifen in unabhängigen Vergleichstests in Europa zehnmal den ersten und viermal den zweiten Platz. Der SportContact 7 siegte in sieben von acht Tests. Der UltraContact NXT erzielte Bestnoten bei Sicherheit und Nachhaltigkeit. Und auch der PremiumContact 7 konnte in der aktuellen Saison punkten: Das britische Magazin „Tyre Reviews“ kürte ihn zum Sieger seines Sommerreifentests.
Auch deshalb verfügt Continental über eine starke Position im Markt für die sogenannten Ultra-High-Performance-Reifen. Dabei handelt es sich um technologisch besonders anspruchsvolle Reifen ab einer Größe von 18 Zoll, die auf sicheres und dynamisches Fahren bei hohen Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Zwischen 2019 und 2024 hat Continental im Segment der Pkw- und Vanreifen weltweit den Absatz dieser Reifen um rund 15 Prozentpunkte gesteigert. Im selben Zeitraum stieg der Umsatzanteil von Ultra-High-Performance-Reifen aller Continental-Marken von 38 auf 52 Prozent, für die Kernmarke Continental sogar auf 60 Prozent. Vor fünf Jahren lag der Wert noch bei 46 Prozent.
ContiTech: Steigerung der bereinigten EBIT-Marge gegenüber Jahresauftakt
Im zweiten Quartal 2025 erreichte der Unternehmensbereich ContiTech einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro (Q2 2024: 1,6 Milliarden Euro, -5,2 Prozent). Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 5,8 Prozent (Q2 2024: 7,1 Prozent) und lag über jener im ersten Quartal dieses Jahres (Q1 2025: 5,4 Prozent). Das Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Jahresauftakt insbesondere durch eine höhere Industrienachfrage nach ContiTech-Produkten sowie eine weiter verstärkte Kostendisziplin. Dabei ist das Marktumfeld weiterhin eingetrübt, wenngleich sich in Europa sowie Nord- und Südamerika eine erste Verbesserung andeutet. Wechselkurseffekte belasten das Ergebnis zusätzlich.
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen setzt ContiTech weiterhin auf Innovation und zukunftsorientierte Lösungen. ContiTech hat im abgelaufenen Quartal zudem neue Premium-Kühlungsschläuche für Rechenzentren vorgestellt. Diese sorgen für stabile Temperaturen bei Servern und helfen, Energie zu sparen, Ausfälle zu vermeiden sowie die Lebensdauer der Technik zu verlängern. Die neuen Schläuche sind besonders hitzebeständig und erfüllen strenge Brandschutzstandards. Sie sind für moderne Kühlmethoden, wie die Kühlung direkt auf einem Prozessor, konzipiert und tragen zur Senkung von Energiekosten und CO₂-Ausstoß in Rechenzentren bei.
Überblick aller Materialien: Halbjahreszahlen 2025