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      22. Oktober 2019

      Continental beabsichtigt Spin-Off von Vitesco Technologies und berichtet Eckdaten zum dritten Quartal

      • Beschlussfassung über Spin-Off des Antriebsgeschäfts könnte auf Hauptversammlung Ende April 2020 erfolgen / Pläne zum Teilbörsengang werden nicht weiterverfolgt
      • Eckdaten für das dritte Quartal 2019 im Rahmen der Erwartungen, Jahresprognose bestätigt
      • Umsatz im dritten Quartal bei rund 11,1 Milliarden Euro / Bereinigte EBIT-Marge rund 5,6 Prozent
      • Angepasste Marktannahmen führen zu nicht zahlungswirksamen Wertminderungen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro im dritten Quartal
      • Wertminderungen und Rückstellungen führen zu negativem berichteten EBIT und Konzernergebnis im dritten Quartal und zu einem negativen Konzernergebnis für 2019
      • Kernelemente der Prognose 2019 bestätigt
      • Kein wesentlicher Einfluss auf den Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2019 erwartet

      Hannover, 22. Oktober 2019. Der Vorstand von Continental hat in seiner heutigen Sitzung einen vollständigen Spin-Off mit anschließender Börsennotierung ihrer Antriebssparte Vitesco Technologies (Division Powertrain) beschlossen. Das Unternehmen geht damit zum einen die sich weiter beschleunigende Dynamik in Richtung Elektrifizierung von Antrieben offensiv an. Zum andern reagiert es auf die derzeit kaum vorhersehbaren Bedingungen für einen möglichen Teilbörsengang im Jahr 2020. Die Vorbereitungen eines ursprünglich geprüften, möglichen Teilbörsengangs der Antriebssparte verfolgt Continental damit nicht weiter. Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats der Continental AG soll dann die Hauptversammlung am 30. April 2020 über den Spin-Off von Vitesco Technologies entscheiden. Dieser könnte im Laufe desselben Jahres wirksam werden.

      „Im kommenden Jahr soll unser Antriebsgeschäft die erforderliche Selbstständigkeit und Handlungsflexibilität für die anstehenden Wachstumsschritte erhalten. Wir sind überzeugt: Vitesco Technologies kann so seinen vielversprechenden, profitablen Zukunftskurs fortführen und in dem dynamischen Marktumfeld für Antriebstechnologien eine führende Rolle einnehmen“, erläuterte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart den Vorstandsbeschluss.

      „Unser Ziel ist eine saubere und nachhaltige Mobilität. Dafür machen wir das Herzstück eines jeden Fahrzeugs – seinen Antrieb – konsequent elektrisch. Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats erhalten wir dann Klarheit über den weiteren Weg und können uns auf die Zukunft konzentrieren. Vitesco Technologies ist bereits heute ein Pionier im Bereich Elektrifizierung. Wir sind bestens für den Übergang von Verbrennungsantrieben zu Elektromobilität und den damit verbundenen Wachstumschancen vorbereitet“, sagte Andreas Wolf, CEO von Vitesco Technologies.

      Vorläufige Eckdaten für das 3. Quartal 2019 bestätigen Erwartungen

      Das DAX-Unternehmen gab darüber hinaus vorläufige Eckdaten für das dritte Quartal 2019 bekannt, die den aktuellen Erwartungen der Analysten entsprechen. So lag der Konzernumsatz im dritten Quartal bei rund 11,1 Milliarden Euro und die bereinigte EBIT-Marge bei rund 5,6 Prozent. Der Umsatz der Automotive Group erreichte rund 6,6 Milliarden Euro, mit einer bereinigten EBIT-Marge von rund 1,6 Prozent. Darin enthalten sind die bereits im Juli 2019 angekündigten Rückstellungen für Gewährleistungen in Höhe von 187 Millionen Euro. Der Umsatz der Rubber Group lag bei rund 4,6 Milliarden Euro und die bereinigte EBIT-Marge bei rund 12,3 Prozent.

       „Angesichts von ungelösten Handelsstreitigkeiten, unklarem Brexit und rückläufiger Märkte haben wir uns im dritten Quartal operativ vernünftig geschlagen. Wir bestätigen damit unsere Jahresprognose bezogen auf Umsatz, bereinigtes EBIT und Free Cashflow vor Akquisitionen“, ordnete Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer die Eckdaten ein. Er fügte hinzu: „Wir rechnen jedoch nicht damit, dass sich die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden fünf Jahren wesentlich beleben wird. Wir haben daher unsere Annahmen für die mittelfristige Marktentwicklung angepasst.“

      Die im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses getroffenen und angepassten Annahmen führen zu nicht zahlungswirksamen Wertminderungen von Goodwill und weiteren immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro, die im dritten Quartal 2019 gebucht wurden. Hauptgrund für diese gemäß Rechnungslegungsstandards vorgeschriebene Neubewertung ist die Anpassung der Markterwartungen. Hinzu kommen Veränderungen bei einer Reihe von Annahmen, unter anderem der unterstellten, langfristigen Wachstumsraten sowie des verwendeten Abzinsungssatzes.

      Darüber hinaus nimmt Continental in den ersten neun Monaten 2019 Rückstellungen in Höhe von 97 Millionen Euro vor, die im Rahmen ihres am 25. September 2019 angekündigten Strukturprogramms „Transformation 2019–2029“ anfallen. Weitere Restrukturierungsrückstellungen im Zusammenhang mit diesem Programm in derzeit noch nicht feststehender Höhe werden im vierten Quartal 2019 erwartet.

      „Continental hat eine sehr solide Bilanz. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dazu trägt unser Strukturprogramm bei. Durch die heute bekannt gegebenen Wertminderungen und Rückstellungen erwarten wir keinen wesentlichen Einfluss auf den Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2019. Diese beiden Sondereffekte haben keinen Einfluss auf die Kernelemente unserer Prognose, wie zum Beispiel das bereinigte EBIT, das unsere operative Leistungsfähigkeit beschreibt,“ erklärte Schäfer.

      Der wesentliche Teil der Wertminderungen resultiert aus der Neubewertung von Goodwill, der vor allem auf Zukäufe vor dem Jahr 2008 zurückgeht. Die Wertminderungen betreffen die Divisionen wie folgt: Chassis & Safety 724 Millionen Euro, Interior 1,537 Milliarden Euro und Powertrain 244 Millionen Euro.

      Die Wertminderungen und Restrukturierungsrückstellungen sind als Sondereffekte klassifiziert. Damit beeinflussen sie das um Sondereffekte bereinigte EBIT nicht. Von den Bereinigungen unberührt bleiben das berichtete EBIT, das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis, die Eigenkapitalquote und den Verschuldungsgrad. Damit erhöht sich der Betrag, der in 2019 zu erwarteten, negativen Sondereffekte auf mindestens 2,8 Milliarden Euro. Die erwartete Steuerquote wird ohne Berücksichtigung der Auswirkungen der Wertminderungen weiterhin bei rund 27 Prozent liegen. Die steuerlichen Effekte aus der organisatorischen Trennung von Vitesco Technologies sind hierin bereits eingerechnet. Alle anderen Elemente der vorherigen Prognose bleiben unverändert.

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