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      23. August 2018

      Alles dreht sich um Gesundheit!

      Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts! – Arthur Schoppenhauer (1788-1860) 

      Dr. Feldhaus, wie kamen Sie zur Continental AG?

      Mein Weg ist bunt. Um ihn kurz zu skizzieren: Nach dem Abitur bin ich Schreiner geworden und habe im Zivildienst 20 Monate im Schreinerhandwerk gearbeitet. Diese Jahre empfinde ich noch heute als unverzichtbar, insbesondere für eine spätere Tätigkeit als Arbeitsmediziner. Statt der Meisterprüfung bin ich dann aber nach fast fünf Jahren im Handwerk meiner zweiten Passion gefolgt: der Medizin. Nach dem Medizinstudium in Münster und Zürich folgten Assistenzarzt- und Oberarztjahre in den Universitätskliniken Münster, Heidelberg und Essen in der Orthopädie und in der Arbeitsmedizin. Nach fast 17 anschließenden Jahren als Chief Medical Officer im RWE Konzern mit Sitz in Essen bin ich nun bereits seit über einem Jahr als Leiter des Bereiches Corporate Safety & Health bei Continental tätig. Und genau Safety, das war der maßgebliche Grund für meine Entscheidung zu Conti zu wechseln. Dazu kommen auch noch die Bereiche Ergonomie und das Gefahrstoffmanagement. Die Bündelung dieser vier Themen unter einem Dach macht einen konzertierten Ansatz beim Thema Gesundheit erst möglich. An dieser Stelle hat Continental meines Wissens ein Alleinstellungsmerkmal. All die Themen, die auf Gesundheit einzahlen, sind unter einem Dach gebündelt.

      Welche besonderen Herausforderungen haben Sie in Ihrem Aufgabenfeld zu bewältigen?

      Ich sprach eben über die Bündelung der vielen Themen, tatsächlich ist genau dies die größte Herausforderung! Aus der Historie heraus sind die Verantwortungen in den über 400 Standorten für unsere Themen sehr unterschiedlich. Häufig kennen wir unsere dezentralen Ansprechpartner besser, als sich die Kollegen vor Ort kennen. Oft wissen die Themenverantwortlichen vor Ort gar nicht voneinander. Und dann kommt noch hinzu, dass das weltweit sehr uneinheitlich gewachsen ist, bei einem Konzern, der so viele unterschiedliche Vorgängergesellschaften mit ihren unterschiedlichen Unternehmenskulturen bündeln muss! Es geht also hauptsächlich darum, Menschen zusammenzubringen und Ideen als auch Kräfte zusammenzuschnüren- joining forces!

      Was ist der Beitrag Ihres Bereichs zum Unternehmenserfolg?

      Mit Präventivmedizin leisten wir einen Beitrag dafür, dass Menschen gesund bleiben und ihren Job bestmöglich ausüben können. Körperlich als auch geistig – und das über ein ganzes Berufsleben! Wir wissen: Durch Investitionen in präventive Maßnahmen ersparen wir uns später deutlich höhere finanzielle Mittel für die Behandlung von Krankheiten. Wir leisten also einen klar messbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg. Zumal Krankheit nicht absolut ist sondern relativ: Es geht nicht nur darum den Krankenstand zu senken und möglichst niedrig zu halten, sondern die Mitarbeiter am Arbeitsplatz täglich in die Lage zu versetzen, mit optimaler physischer und psychischer Verfassung ihrer Tätigkeit nachzugehen.

      Was sind aus Ihrer Sicht die größten Veränderungen bzw. Verbesserungen der letzten Monate?

      Ich spüre eine große Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Safety & Health Kultur – und zwar im Bewusstsein aller Beteiligten. Im Vergleich zu meiner Anfangszeit spüre ich sogar eine regelrechte Aufbruchsstimmung. Das in der Gesellschaft gesteigerte Interesse an Gesundheitsthemen und die Diskussion um Gesundheit am Arbeitsplatz als auch Schlagwörter wie „Work-Life-Balance“ oder „Work-Life-Integration“ haben längst auch Continental eingeholt. Und so fallen unsere Arbeit und unser konzertierter Ansatz zunehmend auf fruchtbaren Boden. Das ist keineswegs selbstverständlich! Denn die Themen hatten in der Vergangenheit ein mäßiges Image. Arbeitssicherheit wurde eher mit Kontrolle und Überwachung als mit Wertschätzung und Erfolg in Verbindung gebracht. Das Thema Gesundheit wurde in erster Linie mit Krankheit und Ausfallzeit assoziiert. Hier startet ein Wandel: Sowohl Safety- als auch Health-Themen stellen keine lästige Übel im Unternehmen dar, sondern fügen sich hervorragend in weitere Unternehmensziele ein. Außerdem passen sie zu unseren vier Werten: Trust, Passion To Win, Freedom To Act and For One Another!

      Als Head of Corporate Safety & Health, wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

      It’s all about Convincing and Conducting, das heißt überzeugen und leiten! Also können Sie sich vorstellen, dass ich selten allein am Schreibtisch sitze. Ich treffe unendlich viele Menschen bei denen es meine Aufgabe ist, sie zusammenzuführen, zu überzeugen und zu „führen“. Und das über alle Standorte und über alle Divisionen und Business Units hinweg. So ist kein Tag wie der andere.

      Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?

      Es ist genau diese Vielfalt, die meine Arbeit so anspruchsvoll, so spannend und so reizvoll macht.

      Wie gestalten Sie Ihre Freizeit und finden den Ausgleich zu Ihrem Job?

      Bei drei (fast) erwachsenen Kindern kommt natürlich nie Langeweile auf. Außerdem bin ich nicht zufällig auch Sportmediziner. Erstens sind Sportmedizin und Arbeitsmedizin Bruder und Schwester und zweitens bin ich sowohl leidenschaftlicher Ausdauersportler als auch Golfer. Und um es komplett zu machen: Beides am liebsten in „The home of golf“, also am Meer.

      Was war ihr spannendstes Erlebnis bisher bei Continental?

      Um ehrlich zu sein: Das Spannendste war zu erleben, wie man selber mit einem Neustart umgeht, nachdem man ein sehr komfortables Arbeitsverhältnis mit einem hohen Maß an Etablierung nach fast zwei Jahrzehnten aufgibt, weil man eine neue Herausforderung sucht. Und heute kann ich sagen: Es lohnt sich! Manchmal muss man seine Komfortzone verlassen, wenn man sich weiterentwickeln will – sowohl fachlich in anderen Bereichen als auch sich selber persönlich!

      Dieser Artikel wurde von unserem Mitarbeiter geschrieben.

      Prof. Dr. Christian Feldhaus