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      08. Februar 2018

      Über Schnee und Eis

      Hallo, mein Name ist Gunnar Winkler und ich bin Entwicklungs-Ingenieur bei Continental im Bereich VED System Vehicle Integration. Neben meinem Arbeitsplatz in Frankfurt verbringe ich mehrere Wochen im Jahr an einem zweiten spannenden Arbeitsplatz in Arvidsjaur in Nord-Schweden. Continental betreibt dort jedes Jahr von Anfang Dezember bis Ende März ein eigenes Testzentrum, ca. 100km südlich vom Polarkreis gelegen.

      Dort teste ich neue Brake-by-Wire Systeme und entwickle diese zur Serienreife. Parallel werden diese und weitere Systeme diversen Kunden auf speziell präparierten Teststrecken präsentiert. Heute nehme ich euch mit zu einem typischen Arbeitstag von mir im kalten und verschneiten Arvidsjaur.

      Es steht ein Kundenbesuch an: Ein Automobilhersteller will sich unsere neuesten Entwicklungen vorstellen lassen. Der Kunde trifft morgens im Continental Testzentrum ein. Während meine Kollegen im Konferenzgebäude die verschiedenen Fahrzeuge und ihre Systeme vorstellen, bereite ich mein Versuchsfahrzeug vor und prüfe kurz die einwandfreie Funktion des Prototyps. Ich werde heute ein neues By-Wire Bremssystem präsentieren. Jedes der Fahrzeuge wird von einem Co-Piloten betreut, der sich mit den darin vorgestellten Systemen besonders gut auskennt und meistens selbst mitentwickelt hat.

      Die Testfahrten beginnen. Der Kunde setzt sich hinters Steuer. Ich erkläre kurz die neue Funktion und schlage Fahrmanöver vor, die ihre Vorzüge besonders gut erlebbar machen. Dann geht’s los. Die verschneiten Teststrecken erstrahlen im Licht der schwedischen Wintersonne. Es gibt verschiedene Teststrecken mit schnee- und eisbedeckten Oberflächen, einige davon auf dem vereisten See, andere auf dem Land. Diese werden teilweise mehrmals täglich für die Testfahrten und Präsentationen präpariert um optimale Fahrbahnbedingungen zu erzielen.

      Nachdem alle Kunden die Möglichkeit hatten, die Systeme im Fahrzeug unter winterlichen Bedingungen zu testen, folgt am Nachmittag eine ausführliche Feedbackrunde mit dem Kunden. Anschließend bleibt mir und meinen Kollegen noch Zeit, zukünftige Bremssysteme weiterzuentwickeln, Bremsregelfunktionen bei laufenden Serienprojekten zu applizieren oder projektspezifische Themen mit Kunden und Kollegen weltweit abzustimmen.

      Die vielfältige Mischung aus organisatorischen Aufgaben, Dienstreisen, Theorie und dem direkten Praxisbezug im Fahrzeug, macht meinen Job äußerst spannend und abwechslungsreich.

      Dieser Artikel wurde von unserem Mitarbeiter geschrieben.

      Finja Ostermann-Emden