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      14. Januar 2014

      Autofahrer weltweit stehen Automatisiertem Fahren aufgeschlossen gegenüber

      • Steigende Verkehrsdichte erhöht Belastung der Autofahrer – jeder zweite hatte am Steuer bereits einen Unfall
      • Fahrerassistenzsysteme erfahren weltweit bereits großen Zuspruch
      • Akzeptanz Automatisierten Fahrens profitiert von positiven Erfahrungen mit Fahrerassistenzsystemen
      • Automatisierung vor allem für Autobahnsituationen als sinnvoll erachtet
      • Weltweit zurückhaltende Erwartungen an Marktverfügbarkeit bei gleichzeitig realistischer Preiseinschätzung

      Hannover, 14. Januar 2014. Autofahrerinnen und -fahrer weltweit stehen dem Automatisierten Fahren grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. In der „Continental Mobilitätsstudie 2013“ befürwortet eine klare Mehrheit der Befragten eine entsprechende Technologie: 79% der Chinesen, 61% der Japaner, 53% der Deutschen und 41% der US-Amerikaner bewerten Automatisiertes Fahren als sinnvoll. Nach der eigenen Nutzungsabsicht befragt, möchten sich Autofahrer vor allem durch Autobahnbaustellen und -staus und auf langen Autobahnfahrten chauffieren sowie ihr Fahrzeug automatisiert in Parkhäusern einparken lassen.

      Diese Wünsche stimmen exakt mit den Angaben der Befragten zu ihrem Verkehrsalltag überein: Die Studienergebnisse zeigen, dass weltweit vor allem erhöhtes Verkehrsaufkommen (Japan 64%, Deutschland 51%, USA 49% und China 27%) sowie Staus und Stop&Go-Situationen (Japan 68%, Deutschland 63%, USA 52% und China 22%) am stärksten mit erhöhtem Stress verbunden werden. Dennoch greift die Mehrheit (Deutschland 67%, USA 63% und Japan 57%) der Autofahrerinnen und  fahrer immer noch gerne zum Lenkrad – mit Ausnahme in China (48%) – und hat Vertrauen in die eigenen Fahrkünste (USA 85%, Deutschland 63%, China 60% und Japan 53%). Nur eine Minderheit ist dem Fahren gänzlich abgeneigt (Japan 17%, China 11%, Deutschland 9% und USA 5%).

      „Die Bedürfnisse der Autofahrer weltweit passen bestens zu den Entwicklungsmöglichkeiten der kommenden Jahre. Denn teilautomatisierte Fahrzeuge werden im ersten Schritt Fahrten durch Baustellen und Staus auf der Autobahn bewältigen, gefolgt von der Möglichkeit, sein Fahrzeug in einem Parkhaus automatisiert einparken zu lassen“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Donnerstag in Hannover anlässlich der Veröffentlichung der Studie.

      „Die Ergebnisse verdeutlichen zudem, dass mit der erfolgreichen Einführung von Fahrerassistenzsystemen weltweit verbunden mit dem direkten Kundennutzen der Grundstein für die Akzeptanz Automatisierten Fahrens gelegt wurde“, fügte er hinzu.

      Für die „Continental Mobilitätsstudie 2013“ hat das Markt- und Sozialforschungsinstitut infas im Auftrag des internationalen Automobilzulieferers Continental Autofahrer repräsentativ in Deutschland, USA, Japan und China sowie qualitativ in Frankreich, Indien und Brasilien befragt. Darüber hinaus wurden Experten aus Wissenschaft (Verkehrspsychologie, Recht) und Automobilindustrie interviewt. Die Studie ist damit eine der weltweit umfassendsten ihrer Art zur Akzeptanz von Fahrerassistenzsystemen und Automatisiertem Fahren.

      Jeder zweite Autofahrer hatte am Steuer bereits einen Unfall

      Die Studie zeigt erschreckende Ergebnisse zum Thema Unfälle: Jeder zweite Autofahrer in den befragten Ländern war nach eigenen Angaben hinterm Lenkrad bereits in einen Unfall involviert (Deutschland 59%, China 57%, Japan 48%, USA 62%). Der häufigste Unfallgrund sind dabei Auffahrunfälle. 46% der Befragten in den USA, 45% in China und 44% in Deutschland sowie 37% in Japan haben einen solchen Unfall bereits als Autofahrer erlebt. „Notbremsassistenten sind bereits für alle Fahrzeugklassen verfügbar. Auffahrunfälle können damit in vielen Fällen ganz vermieden werden. Durch erste Rabatte bei Versicherern für mit Notbremsassistenten ausgestattete Fahrzeuge und Verbrauchertests, wie Euro NCAP, gibt es im Fahrerassistenzmarkt eine hohe Dynamik, die erwarten lässt, dass diese Systeme zukünftig einen immer größeren Einzug in alle Fahrzeugklassen einnehmen werden“, kommentierte Frank Jourdan, Continental-Vorstandsmitglied und Leiter der Division Chassis & Safety, die Ergebnisse.

      Fahrerassistenzsysteme erfahren international sehr großen Zuspruch

      Komfortorientierte Fahrerassistenzsysteme erfreuen sich bereits hoher Nutzungsraten. Im internationalen Vergleich liegen dabei vor allem Tempomaten (USA 67%, Deutschland 51%, China 50% und Japan 20%) Parksensoren (China 55%, Deutschland 50%, USA 19% und Japan 18%) und Rückfahrkameras (China 71%, Japan 34%, USA 20% und Deutschland 13%) vorne. Komfortorientierte Fahrerassistenzsysteme erfahren insgesamt einen sehr hohen Zuspruch: 90% der Deutschen und Chinesen, 84% der US-Amerikaner und 82% der Japaner schätzen diese Systeme als hilfreich ein.

      Sicherheitsorientierte Fahrerassistenzsysteme erfreuen sich hoher Bekanntheitswerte, ihre Verbreitung ist jedoch noch begrenzt. Der Notbremsassistent ist in allen befragten Ländern am bekanntesten (85% in Japan, 61% in Deutschland, 54% in den USA und 38% in China). Abgesehen von der elektronischen Stabilitätskontrolle ESC (62% in Deutschland, 32% in China, 19% in Japan und 16% in den USA) zeigen die Nutzungsraten laut Angaben jedoch vor allem die chinesischen Autofahrer im internationalen Vergleich vorne. Aufgrund einer relativ jungen Fahrzeugflotte (74% der Fahrzeuge sind jünger als fünf Jahre) werden in China Spurwechselassistent (41%), Spurverlassenswarner (36%) und Parkassistenten (30%) regelmäßig genutzt. Insgesamt zeichnen die Akzeptanzwerte für sicherheitsorientierte Fahrerassistenzsysteme ein durchweg positives Bild. 93% der Deutschen und Chinesen, 84% der Japaner und 78% der US-Amerikaner schätzen diese Systeme als hilfreich ein.

      Dabei zeigt ein Blick auf die Verteilung der Akzeptanzwerte auf Fahrermerkmale wie zum Beispiel Alter, Fahrleistung, Fahrertyp, dass diese in den befragten Ländern keine nennenswerte Rolle spielen. „Es gibt nicht den typischen Nutzer von Fahrerassistenzsystemen. Weder in Deutschland, den USA, in Japan oder in China. Die Akzeptanz von Fahrerassistenzsystemen ist somit keine Frage von Alter, Fahrleistung, Fahrertyp oder Fahrzeugklasse“, erläuterte Jourdan.

      Automatisiertes Fahren generell nützlich bei weltweit einheitlichen Bedenken

      Die Mehrheit der befragten deutschen (67%) chinesischen (64%) und US-amerikanischen (50%) Autofahrer kennen Automatisiertes Fahren. Dahingegen hat lediglich knapp jeder Dritte japanische Autofahrer (29%) vom Automatisierten Fahren gehört. Nach Erläuterung der genauen Funktionsweise stuften mehr als die Hälfte (China 79%, Japan 61%, Deutschland 53% und USA 41%) die Möglichkeit, sich zukünftig chauffieren zu lassen, als eine sinnvolle Entwicklung ein. Gleichzeitig zeigen die Studienergebnisse, dass Automatisiertem Fahren noch nicht im gleichen Maße vertraut wird wie Fahrerassistenzsystemen. Ein Großteil der befragten Autofahrer weltweit bezweifelt, dass Automatisiertes Fahren zuverlässig funktionieren wird (74% in China, 50% in den USA, 48% in Deutschland, 43% in Japan,). Mehr als der Hälfte der Autofahrer macht die Entwicklung automatisierten Fahrens darüber hinaus Angst: jeweils 52% in China und Deutschland und 42% in Japan. In den USA ist dieser Wert mit 66% besonders ausgeprägt. Die Studienergebnisse zeigen jedoch auch: Je höher die Akzeptanz für Fahrerassistenzsysteme, desto höher auch die Akzeptanz für Automatisiertes Fahren.

      „Erfahrungen mit Fahrerassistenzsystemen haben einen positiven Einfluss auf die Bewertung Automatisierten Fahrens. Wer die Zuverlässigkeit eines Notbremsassistenten im eigenen Auto erfahren konnte, für den stellt sich nicht die grundsätzliche Frage, ob Automatisiertes Fahren funktioniert“, erläuterte Christian Senger, Leiter der Vorentwicklung für Automobilelektronik bei Continental. Ein weiterer Zusammenhang zeigt sich bei der Verteilung der Akzeptanzwerte. Automatisiertes Fahren spricht genauso wenig wie Fahrerassistenzsysteme einen speziellen Typ Autofahrer an.

      Die befragten Autofahrer erachten mehrheitlich (62-76%) eine Nutzung Automatisierten Fahrens auf langen Autobahnfahrten als sinnvoll. Dahingegen wird die Nutzung in Stausituationen auf der Autobahn unterschiedlich bewertet: 70% der deutschen Autofahrer halten es für sinnvoll, jedoch nur 36% in den USA, dazwischen liegen Japan mit 59% und China mit 43%. Insgesamt jedoch erfahren Autobahnsituationen die größte Befürwortung.

      Autofahrer schätzen Marktverfügbarkeit zurückhaltend und Preisniveau realistisch ein

      Die Verfügbarkeit teilautomatisierter Fahrzeuge, bei denen eine dauerhafte Überwachung des Verkehrs noch notwendig ist, variiert im internationalen Vergleich. Die Hälfte der Autofahrer in China erwartet Fahrzeuge mit teilautomatisierten Funktionen zwischen 2018 und 2019 gefolgt von Deutschland (2023), den USA (2024) und Japan (zwischen 2024 und 2028). Insgesamt schätzt mehr als die Hälfte der befragten Autofahrer weltweit, dass Automatisiertes Fahren in zehn bis 15 Jahren zum Alltag gehören wird. Chinesen sind in diesem Aspekt am optimistischsten (65%) im Vergleich zu Japan (57%), den USA (53%) und Deutschland (50%).

      Im Rahmen der Studie konnten die Befragten darüber hinaus ihre Erwartungen in Bezug auf die Anschaffungskosten einzelner Funktionen angeben. Generell schätzen die Befragten in den USA die Kosten eher geringer ein als die Befragten in Japan, China und Deutschland. So geben deutsche Autofahrer den Preis für eine automatisierte Autobahnfahrt durchschnittlich mit 2.900 € an, gefolgt von China mit 2.600 €, Japan mit 2.300 € und den USA mit 1.100 €. Gemessen an den lokalen Pkw-Durchschnittspreisen (Quelle: POLK 2013), entspricht dies in China und Japan jeweils 14%, in Deutschland 10% sowie in den USA 5% der durchschnittlichen Anschaffungskosten eines Neuwagens.

      „Die Preisvorstellungen der Autofahrer weltweit liegen im Großen und Ganzen auf einem realistischen Niveau. Zudem werden sie bereits früher teilautomatisierte Fahrfunktionen nutzen können als von ihnen erwartet“, kommentierte Senger die Erwartungen an Preis und Verfügbarkeit teilautomatisierter Fahrfunktionen.

      Weitere Informationen zur Studie sowie weitere Grafiken finden Sie hier:

      Continental Mobilitätsstudie 2013

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      Vincent Charles

      Leiter Medien