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      12. Juli 2021

      Continental investiert in israelisches Industrie-Sensorik-Start-up Feelit

      • Continental erweitert Industrie-4.0-Kompetenz in den Bereichen vorausschauende Wartung und Fernüberwachung für Automobil-, Industrie- und Fertigungsanwendungen
      • Philip Nelles, Vorstandsvorsitzender von ContiTech: „Die Integration von Sensoren in neue und bestehende Produktlinien unterstützt unseren kontinuierlichen Wandel hin zu intelligenteren und nachhaltigeren Lösungen über Kautschuk hinaus“
      • Sensor-Technologie bis zu 50-mal genauer als marktgängige Sensorik
      • Anwendung in Elektrofahrzeugen: Nachrüstung in Schlauchleitungen für Thermomanagement zur Verbesserung der Batterielebensdauer und Reichweite
      • Zusätzliches Potenzial für Fernüberwachung und vorausschauende Wartung etwa bei Industrieschläuchen für Lebensmittel- und Getränkeindustrie

      Hannover, 12. Juli 2021. Continental hat eine Minderheitsbeteiligung an dem Industrie-4.0-Start-up Feelit mit Sitz in Tel Aviv, Israel, erworben. Über die Höhe der Beteiligung haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Feelit bietet hochmoderne Lösungen für die vorausschauende Wartung von Industrieanlagen und Maschinen. Dabei kommen spezielle Hardwaresensoren und Algorithmen zum Einsatz. Das Start-up hat eine Sensor-Technologie entwickelt, die bis zu 50-mal empfindlicher ist als aktuelle marktübliche Anwendungen. Feelit nutzt gedruckte, auf Nanomaterialien basierende, voll integrierte Sensoren sowie Cloud-Analytik, um in Echtzeit und aus der Ferne Rückmeldungen über Struktur- und Leistungsänderungen zu ermöglichen. Die Sensoren können beispielsweise in Batteriekühlsysteme für Elektrofahrzeuge integriert werden, um die Lebensdauer der Batterie und die erzielbare Reichweite zu erhöhen. Continental sieht zusätzliches Potenzial für Fernüberwachung und vorausschauende Wartung bei Industrieschläuchen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, bei Hydraulik- und Energielösungen sowie bei der Vermeidung ungeplanter und kostspieliger Ausfallzeiten in der Fertigung.

      „Die Beteiligung leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung unserer Produkte und Prozesse und bringt vielfältige strategische Vorteile mit sich. Die Integration von Sensoren in neue und bestehende Produktlinien unterstützt unseren kontinuierlichen Wandel hin zu intelligenteren und nachhaltigeren Lösungen über Kautschuk hinaus. Produkte wie Schläuche werden zu Detektoren und geben in Echtzeit Auskunft über ihren Zustand“, erklärt Philip Nelles, Mitglied des Continental-Vorstands und verantwortlich für das Geschäftsfeld ContiTech mit dem Schwerpunkt Industrie. Diese Technologie trägt dazu bei, die Lebensdauer von Batterien in Elektrofahrzeugen zu verlängern und die erzielbare Reichweite zu erhöhen, Wartungsbedarf vorherzusagen und die Sicherheit in Produktionsumgebungen zu erhöhen.

      Das 2017 gegründete Unternehmen Feelit hat einen hochsensiblen, flexiblen, gedruckten Sensor aus Nanomaterialien entwickelt, der an statischen und rotierenden Maschinenteilen angebracht werden kann, und zwar sowohl auf ebenflächigen als auch gewölbten Oberflächen. Er misst neben der Dehnung in ultrahoher Auflösung auch andere Parameter wie Temperatur, Vibration und Druck.

      Das System beruht auf einer industriellen IoT-Plattform zur Fernerkennung in Echtzeit von strukturellen Veränderungen in mechanischen Anlagen und dient sozusagen als „elektronische Haut“. Sobald sie kritische strukturelle und betriebliche Anomalien im Voraus erkennt, gibt sie umgehend Alarm. Die Technologie ist bis zu 50-mal genauer als derzeitige, marktgängige Standardanwendungen. Sie ermöglicht in Echtzeit die Fernüberwachung des Zustands und die vorausschauende Wartung von Anlagenkomponenten wie Ventilen, Rohren und Pumpen. Auf diese Weise können ungeplante und kostspielige Ausfallzeiten von Maschinen verhindert werden.

      „Feelit ist ein technologiegetriebenes Start-up mit einem branchenunabhängigen Wertversprechen. Wir streben Partnerschaften mit etablierten Technologieführern an. Dies ermöglicht uns, unsere Technologie mehreren Branchen gleichzeitig anzubieten und beschleunigt unsere Kommerzialisierung. Wir freuen uns, Continental früh als Geldgeber, Partner und Investor gewonnen zu haben, der uns mit seinem operativen und industriellen Fachwissen unterstützt. Gemeinsam werden wir unsere innovativen Sensoren und Cloud-Software in vielen industriellen und automobilen Anwendungen erproben und verbessern. Jetzt liegt unser Fokus darauf, die Sensoren als technologisch führendes Produkt für diverse Anwendungen weiterzuentwickeln“, ergänzt Feelit-CEO und Mitgründer Dr. Gady Konvalina.

      Verbessertes Thermomanagement erhöht Batterielebensdauer und Reichweite von Elektrofahrzeugen

      Batterien in Elektrofahrzeugen arbeiten bei Temperaturen zwischen 20 °C und 40 °C am effizientesten. Dieser Temperaturbereich verlängert die Batterielebensdauer und die Fahrzeugreichweite. Daher werden die Batterien je nach Außentemperatur entweder gekühlt oder beheizt. Zur Messung der Temperatur von Thermomanagementsystemen auf Basis von Öl, Kühlmittel oder Kältemittel kann ein externer Sensor an Schlauchleitungssystemen nachgerüstet werden. Je besser ein flexibler Sensor platziert ist, desto besser lässt sich die Temperatur regeln, damit Aggregate wie die Leistungselektronik von Elektroautos nicht überhitzen, Batterien ihre maximale Lebensdauer erreichen und Insassen nicht auf den gewohnten Komfort verzichten müssen.

      Die Beteiligung an Feelit erfolgte über den Corporate-Venture-Capital-Arm (CVC) von Continental. Er wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, Innovationen schnell und effektiv zu erschließen, um so die Transformation in verschiedenen Branchen zu steuern und anzuführen. CVC investiert Risikokapital in junge Technologieunternehmen und ermöglicht so den direkten Zugang zu neuen Technologien, Geschäftsideen und dem Start-up-Ökosystem.

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