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      29. Juli 2015

      Lean, leaner, Karben: Continental-Werk Gewinner des „Automotive Lean Production“ Awards

      • Continental-Werk Karben Sieger der Kategorie „Internationaler Konzern“
      • Die Jury lobt vor allem hervorragenden Materialfluss, das Schulungskonzept und den gelungenen Kulturwandel des Werks
      • Das Fachmagazin „Automobil-Produktion“ und Agamus Consult verleihen die Auszeichnung seit zehn Jahren

      Karben, 29. Juli 2015. Das Werk Karben des internationalen Automobilzulieferers Continental hat den „Automotive Lean Production“-Award in der Kategorie „Internationale Konzerne“ gewonnen. Vergeben wird der Preis vom Fachmagazin „Automobil-Produktion“ und der Unternehmensberatung Agamus Consult. Die Verleihung findet am 17. und 18. November 2015 in der BMW-Welt in München statt.

      „Wir konnten die Wettbewerbsfähigkeit unseres Werkes in den letzten Jahren deutlich steigern und sind für die Zukunft gut aufgestellt“, erklärt Jürgen Martin, Werkleiter von Continental Automotive in Karben, der aber Wert darauf legt, dass dies keine einmalige Aktion war, sondern mittlerweile gelebter Alltag sei. „Wir beziehen die Mitarbeiter ständig ein und schulen sie permanent in Lean-Methoden.“ Außerdem wurden Kaizen-Räume, die einen speziellen Raum für offene Ansprache von Veränderungen bieten, eingerichtet. Ein Shopfloor-Management, das auf digitaler Visualisierung basiert, wurde kreiert. „Wir können heute sagen, dass es uns gelungen ist, einen grundsätzlichen Einstellungs- und Kulturwandel zu etablieren.“

      Die Jury lobte vor allem den hervorragenden Materialfluss, der auf der japanischen Management Methode Kaikaku (japanisch „Reform“) beruht. Dabei handelt es sich um eine sprunghafte, radikale Umgestaltung der Rahmenbedingungen hin zu einer Fließlogik, die Basis eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist. Dr. Werner Geiger, Geschäftsführer der Agamus Consult GmbH in München, begründet die Preisvergabe: „Besonders beeindruckt hat uns die Konsequenz, mit der das Continental-Werk Karben seine logistischen Prozesse umgestaltet hat.“ Mutig habe die Mannschaft dem Kaikaku-Prinzip folgend zwei Lagerstufen aus dem Prozess genommen und so eine deutliche Verbesserung des Materialflusses erreicht. „Ermöglicht wurde die erfolgreiche Umsetzung erst durch einen Lean-Transformationsprozess, der vom Management erfolgreich initiiert wurde“, so Dr. Geiger weiter.

      In der Tat haben Jürgen Martin und sein Team ganze Arbeit geleistet. Martin: „Vor vier Jahren haben wir unser Werk leergeräumt und ihm eine komplett neue, konsequent schlanke Struktur gegeben.“ So trat beispielsweise an die Stelle der Lager eine „Just-in-Sequence“-Direktversorgung der Produktion durch sogenannte „Supermärkte“. Ergebnis: Stabile Prozesse und Abläufe mit hoher Kundenorientierung und hoher Effizienz, klaren Verantwortlichkeiten, früheres Reagieren auf Fehler und einfache Organisationsmethoden.

      Damit katapultierte sich das Werk Karben, das Elektronikkomponenten für Kontroll- und Steuergeräte, unter anderem für Kombi-Instrumente, Parkbremsen, Zugangsberechtigungssysteme, Füllstandssensoren und Klimabedienung sowie Leistungselektronikkomponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge und Radarsensoren, produziert, in die Spitzengruppe der produktivsten Continental-Werke. Es gilt heute in vielen Bereichen als Pilotwerk. Zahlreiche innovative Lösungen wie der „Supermarkt“ oder das konsequent einstufige Lagerkonzept mit „Just in Sequence“-Lieferprinzip sind Karbener Entwicklungen und wurden mittlerweile im Rahmen des „Best Practice Sharing“ auch in anderen Continental-Werken eingeführt.

      Die Auszeichnung ist schon der zweite Erfolg des Werks innerhalb von nur zwei Jahren. 2013 hatte Karben bereits beim Wettbewerb „Fabrik des Jahres“ den Deutschen Award für „Global Excellence in Operations“ der Wirtschaftszeitung „Produktion“ und A.T. Kearney, einer der größten strategischen Unternehmensberatungen weltweit, gewonnen. Spitzenleistungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg verhalfen damals zum Sieg. Aber auch nach zwei Auszeichnungen gehe die Arbeit ständig weiter, so Martin: „Verbesserungen, die wir heute erfolgreich einführen, sollen und dürfen morgen und übermorgen wieder verändert und weiter optimiert werden.“

      Verliehen wird der „Automotive Lean Production“-Award am 17. und 18. November 2015. Dann feiern die Automobil-Produktion und Agamus Consult das zehnte Jubiläum der europäischen Initiative „Automotive Lean Production – Award & Study“ in der BMW-Welt in München. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Lean-Siegerprojekte auch vorgestellt.

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