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      Dr. Elmar Degenhart

      Fünf Fragen an Dr. Elmar Degenhart

      ​​​​​​​Die individuelle Mobilität der Zukunft steht vor großen Herausforderungen. Fossile Brennstoffe werden knapper, die Urbanisierung nimmt zu, die Menschen werden älter und wollen bis in die höchsten Lebensjahre eigenständig mobil sein. Darauf müssen wir Antworten liefern. Deshalb arbeiten wir an Technologien, die weltweit eine sichere, effiziente sowie intelligente Mobilität ermöglichen und zwar zu einem bezahlbaren Preis.

      Dr. Elmar Degenhart, 
      Vorstandsvorsitzender

      "Continental gestaltet die Mobilität der Zukunft"

      Verliert das eigene Auto zukünftig an Attraktivität?

      Die große Mehrheit der Menschen ist gern im Auto unterwegs und will darauf im Alltag nicht verzichten. Das belegt unsere Mobilitätsstudie 2015. Dabei ist und bleibt das Autofahren vor allem emotions- und weniger vernunftgetrieben. Mittelfristig erwarten wir deshalb eine wachsende Nachfrage nach dem eigenen Auto.

      Gilt das auch für die junge Generation?

      Entgegen der immer wieder zu hörenden gegenläufigen These gilt: Die nachkommenden Generationen wollen weiterhin ein eigenes Auto besitzen. Aber es muss intelligenter werden. Denn das Autofahren soll die zunehmende Kommunikation der Menschen nicht ausbremsen oder gar verhindern. Das Auto war bisher nach Büro und Wohnung der letzte quasi Internet-freie Raum. Künftig soll es Informationen auf digitalem Weg schneller senden, empfangen und verarbeiten. Es liegt also an der Automobilindustrie selbst, mit der Lebenswirklichkeit und den Wünschen junger Menschen Schritt zu halten und zum Beispiel das Angebot vernetzter Dienste im Fahrzeug auszubauen.

      Eines der Ziele von Continental ist es, individuelle Mobilität allen verfügbar zu machen.  Bedeutet das nicht, dass durch mehr Fahrzeuge die Verkehrssicherheit leidet?

      Das Auto der Zukunft wird durch seinen Schutzmantel aus Fahrzeugdaten und Informationen anderer Verkehrsteilnehmer immer besser Unfälle von vornherein vermeiden können.

      Menschliches Versagen spielt heute noch bei 95 Prozent aller Unfälle die ursächliche Rolle. Hauptgründe dafür sind Unerfahrenheit, Müdigkeit und Alkohol am Steuer. Wir wollen die Autofahrer gezielt unterstützen und entlasten, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Fahrerassistenzsysteme sind dafür die Basis. Sie unterstützen die Autofahrer schon heute, wie zum Beispiel der Notbremsassistent und die Anzeige der Totwinkelerkennung im Außenspiegel.

      Warum ist die Vernetzung des Fahrzeugs so wichtig?

      Mit zunehmender Vernetzung werden Fahrzeuge intelligenter, sie werden Teil des Internets. Mithilfe von Umfeldsensoren wie Kameras und Radarsystemen nehmen sie ihre Umgebung wahr. Fahrerassistenzsysteme werten die Daten der Sensoren aus und können in gefährlichen Situationen in das Fahrgeschehen eingreifen. Durch den Austausch der Daten zwischen Fahrzeugen untereinander und der Verkehrsinfrastruktur wird es möglich, Unfälle ins Museum zu verbannen, den Kraftstoffverbrauch zu senken und auch den Fahrkomfort zu steigern. Wichtige Daten wie die Verkehrssituation oder Witterungsverhältnisse können über ein sogenanntes Backend, im Prinzip ein Rechenzentrum, zu Informationen verdichtet werden und allen Verkehrsteilnehmern in Echtzeit zur Verfügung stehen. Damit lässt sich die jeweilige Fahrsituation früher und schneller an die aktuellen Anforderungen anpassen und auf etwaige Gefahren einstellen. So lernen Fahrzeuge, künftig "um die Ecke zu blicken" und ein Stauende hinter einer Kurve weit vor Ankunft zu erkennen. Das vernetzte Fahrzeug ist ein Schlüsselthema der zukünftigen Mobilität.

      Wie können Fahrzeuge umweltfreundlicher konzipiert werden?

      Je mobiler die Weltbevölkerung wird, desto wichtiger ist es, diese Mobilität nachhaltig zu gestalten, damit Energieeinsatz und Nutzen ausbalanciert sind. Der Verbrennungsmotor wird weit über das Jahr 2020 hinaus der Hauptantrieb im Fahrzeug bleiben. Deshalb setzen wir nach wie vor auf eine Weiterentwicklung der Antriebstechnik rund um den Diesel- und Benzinmotor.

      Gleichzeitig führt aber kein Weg daran vorbei, die Fahrzeuge zu elektrifizieren. So verringern wir CO2-Emissionen weiter und schützen damit die Welt, in der wir leben. Wir setzen dabei auf eine Elektrifizierung nach Maß. Denn wir kombinieren dafür die jeweiligen Stärken des Verbrennungsmotors mit denen des Elektromotors.