Häufig gesucht
Vorschläge
    Direkt zu
      Vision Zero

      Was muss passieren, damit nichts passiert?

      Sicherer wäre es, man ginge zu Fuß. Unfälle enden glimpflich, solange der Mensch sich nicht schneller bewegt, als er laufen kann. Bei mehr als 30 Kilometern pro Stunde steigt das Verletzungsrisiko deutlich – zumindest ohne Airbag und Gurt. Doch der Mensch fährt gern Auto, sehr gern sogar. Im Laufe eines Lebens verbringt ein Autofahrer in einem Industrieland durchschnittlich 23.000 Stunden – also gut zweieinhalb Jahre – am Steuer seines Wagens. Die Continental Mobilitätsstudie 2015 bestätigt: Autofahren ist mehr als Mittel zum Zweck. Autofahren ist Emotion. Die Menschen lieben ihre Autos – rund um den Globus. Die steigenden Fahrzeugzahlen weltweit belegen dies eindrucksvoll. Und so wird das wachsende Verkehrsaufkommen zu einer gesellschaftlichen Herausforderung – für Gesetzgeber, Verkehrsplaner und Automobilindustrie.

      Alle sechs Sekunden stirbt weltweit ein Mensch im Verkehr oder wird verletzt

      Während in den Industrienationen immer weniger Menschen bei Verkehrsunfällen sterben, liegt die Zahl in den Schwellen- und Entwicklungsländern unverändert hoch. So sank die Zahl der Verkehrstoten in Europa 2014 auf ein Rekordtief von 25.700. Weltweit starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2013 rund 1,24 Millionen Menschen. Die Zahl der Schwerverletzten wird auf 20 bis 50 Millionen geschätzt. 50 Prozent aller Verkehrstoten weltweit sind sogenannte verletzliche Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer. Angesichts des wachsenden Verkehrs befürchtet die WHO, dass diese Zahlen bis 2020 sogar steigen könnten - auf 1,9 Millionen. Schon jetzt sind Verkehrsunfälle Todesursache Nummer eins in der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre. Die Hälfte aller Todesfälle ereignen sich in Brasilien, Kambodscha, China, Ägypten, Indien, Kenia, Mexiko, Russland, der Türkei und Vietnam.

      Autoindustrie, Verkehrsexperten und Regierungen – Allianz für Vision Zero

      Auch wenn in einigen Teilen der Erde bereits viel erreicht wurde – es bleibt ein zentrales Ziel, den Verkehr rund um den Globus sicherer zu machen. Der Name ist weltweit einheitlich: Vision Zero. Vorreiter ist das nordeuropäische Land Schweden. Aus dem Arbeitsschutz stammend, wurde der Begriff dort Ende der Neunzigerjahre erstmals auf den Verkehr angewendet. Die Null-Unfall-Vision basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen Fehler machen – sie sind für das Gros der Unfälle verantwortlich. Verkehr und Fahrzeuge müssen deshalb so gestaltet werden, dass sie Fehler kompensieren. Eine Allianz gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Kräfte setzt sich seit nunmehr fast 20 Jahren dafür ein, dass Vision Zero Realität wird.

      Automatisiertes Fahren: Continental übernimmt Verantwortung

      In der Konzernstrategie von Continental ist Vision Zero fest verankert. Sicheres Fahren, Unfallvermeidung und Schutz bei Unfällen sind Schwerpunkte der Fahrzeugentwicklung. Täglich arbeiten Ingenieure daran, der Null-Unfall-Vision ein Stück näher zu kommen. Darüber hinaus unterstützt Continental viele Sicherheitsinitiativen – so die weltweite „Stop the Crash“-Kampagne von Global NCAP. „Unser Ziel heißt null Verkehrsunfälle. Das ist nicht länger eine Utopie. Wir können dieses Ziel erreichen, denn es wird Autos geben, die Unfälle vermeiden“, so Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender von Continental.

      Wenn der Mensch Fehler macht, kann intelligente Technik Leben retten

      Spurhalte- und Notbremsassistent, eHorizon, vernetzte Sicherheitsfunktionen: Fahrerassistenzsysteme (FAS) sind Schlüsseltechnologien, um die Sicherheit signifikant zu erhöhen. So fordern die Kraftfahrzeugexperten der Dekra in Deutschland eine stärkere Marktdurchsetzung mit FAS. Sie befinden sich damit in Einklang mit der Konzernstrategie von Continental. „An 95 Prozent aller Unfälle trägt der Mensch eine Mitschuld, in 76 Prozent der Unfälle ist er alleiniger Verursacher. Das assistierte Fahren und in Folge die Automatisierung des Fahrens wird die Zahl der Verkehrsopfer deutlich senken und uns der Vision Zero erheblich näher bringen. Denn Elektronik kennt keine Schrecksekunde. Sie ist stets hellwach und reagiert auf den Punkt.

      SensePlanAct: Ein weiterer Schritt in Richtung des unfallfreien Fahrens

      Im Mai 2015 startete die Division Chassis & Safety die globale Vision-Zero-Kommunikationskampagne „SensePlanAct“ . Informationen wahrnehmen, verarbeiten, handeln. So funktioniert das Gehirn, und das spiegelt sich in den Produkten wider. Das „Auge“ symbolisiert Produkte, die für die Wahrnehmung (Sense) des Verkehrs verantwortlich sind, wie die Sensorik für Fußgängerschutz, Raddrehzahlsensoren, Kameras oder Radarsensoren. Das „Gehirn“ steht für die Analyse von Handlungsoptionen (Plan), wie sie von Steuergeräten geleistet wird. „Fuß und Pedal“ schließlich stehen für alle Produkte, die konkret handeln (Act), also in die Steuerung eingreifen, zum Beispiel Festsattel oder elektrohydraulische Bremsen. Ziel von SensePlanAct ist, bereits bei der Entwicklung von Produkten diese Wirkkette zu berücksichtigen. Denn die frühzeitige Vernetzung unterschiedlicher Komponenten zu ganzheitlichen Systemen bildet die Grundlage Automatisierten Fahrens, einer zentralen Voraussetzung für Vision Zero

      Vision Zero für alle: Sicherheit darf kein Privileg für Besserverdienende sein

      Voraussetzung für Vision Zero ist, dass Sicherheit kein Privileg für wenige ist. Denn das Leben eines Menschen in Lateinamerika ist nicht weniger wertvoll als das eines Menschen in Europa, Japan und den USA. Schon heute sind entsprechende Technologien für nahezu jedes Auto verfügbar. Für die Verbreitung von unfallvermeidenden Funktionen sorgen anspruchsvoller werdende Gesetzgebungen ebenso wie steigende Sicherheitsanforderungen der Fahrzeugbewertungsorganisationen für den Erhalt von fünf Sternen. So wird im Reglement von Euro NCAP die Höchstbewertung ab 2016 nur noch in Verbindung mit einem Notbremsassistenten zum Schutz von Fußgängern möglich sein. Continental gestaltet die „Sicherheit für alle“ aktiv mit – zum Beispiel mit skalierbaren Sicherheitsfunktionen.

      „Wir machen Sicherheitstechnologien kostenattraktiv und können sie so zunehmend in allen Fahrzeugklassen und -märkten einsetzen. Sicherheitssysteme sind kein Privileg von Premiummodellen“, betont Dr. Ralf Cramer, Mitglied des Vorstands und Leiter Continental China.

      Eine breite Allianz für Vision Zero

      • Die „Decade of Action for Road Safety 2011-2020“ wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen. Ziel bis 2020: fünf Millionen Menschenleben zu retten, vor allem durch bessere Unfallvermeidung in Ländern mit niedrigen Einkommen, in denen 90 Prozent der Unfälle passieren.
      • Ziel der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit aus dem Jahr 2004 ist, für das Thema Verkehrssicherheit zu sensibilisieren sowie die Mitgliedsstaaten zu ermutigen, sich für Vision Zero zu engagieren. Konkret soll sich die Anzahl der Verkehrstoten bis 2020 um die Hälfte verringern. Continental unterzeichnete die Charta 2007.
      • Global NCAP (New Car Assessment Programme), 2011 in London (England) gegründet. Unabhängige Organisation, die sich um Kraftfahrzeugsicherheit kümmert – vor allem in den sich schnell motorisierenden Ländern Asiens und Lateinamerikas. Continental ist seit 2015 Partner der Global-NCAP-Kampagne „Stop the Crash“. Global NCAP ist die Dachorganisation der nationalen NCAPVerbände. Diese legen die Standards für die Bestnote mit den begehrten fünf Sternen fest.
      • UR:BAN: 31 Partner aus der Automobil- und Zulieferindustrie, darunter Continental, und aus der Elektronik-, Kommunikations- und Softwarebranche sowie Universitäten, Forschungsinstitute und Städte entwickeln im Verbundprojekt UR:BAN Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme für die Stadt.
      • Deutscher Verkehrssicherheitsrat : Gründung 1969. Seit 2007 legen die Verkehrssicherheitsexperten Vision Zero ihrer Arbeit zugrunde. Continental ist unter anderem Partner der DVR-Initiative Reifenqualität.

      Produkte von Continental: Assistenzsysteme schützen Leben

      Notbremsassistent : verhindert 30 Prozent aller Unfälle und 70 Prozent aller Auffahrunfälle

      Spurhalteassistent : Weiterentwicklung als „Road Departure Protection“

      Elektronische Stabilitätskontrolle : Pflicht seit 2011

      Augmented Reality Head-up-Display : zeigt alle relevanten Informationen auf Augenhöhe, bindet Augmented-Reality-Inhalte ein, Serienreife 2017

      eHorizon : Software, die Navigationsdaten zur Steuerung von Fahrzeugsystemen sowie für den digitalen Ausblick auf die Fahrstrecke nutzt

      Fußgängerschutzsystem (Pedestrian Protection System): Drucksensoren in der Stoßstange erkennen einen Unfall mit Personen und aktivieren Sicherheitssysteme in der Karosserie

      Ausparkhilfe (Rear Cross Traffic Alert): Nahbereichs-Radarsensoren erkennen eine drohende Kollision

      Intelligenter Tempomat (Adaptive Cruise Control): hält Geschwindigkeit sowie Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug

      Toter-Winkel-Warnung (Blind-Spot-Detection): Sensoren überwachen den Verkehr und schlagen Alarm, wenn der Fahrer trotz fehlender Lücke ausscheren will

      Lichtassistent : übernimmt das zuverlässig automatische Umschalten von Abblendlicht zu Fernlicht und sorgt damit für ermüdungsfreies Fahren und weniger Blendung für den Gegenverkehr

      Baustellenassistent : Radar- und Kamerasensoren sorgen dafür, dass die Spur in engen Baustellen gehalten wird

      eCall : Telematikeinheit, die nach einem Unfall automatisch einen Notruf absetzt

      Elektro-hydraulisches Bremssystem MK C1 : baut schnell Bremsdruck auf, erfüllt die gestiegenen Druckdynamikanforderungen für Unfallvermeidung und Fußgängerschutz. Hintergrund: 39 Prozent aller Autofahrer und 26 Prozent aller Lkw-Fahrer betätigen vor einer Kollision die Bremse überhaupt nicht, 40 Prozent bremsen nicht früh und effektiv genug.