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      Mobiltätsstudie 2020
      Pressemeldung
      17. Dezember 2020

      Renaissance des eigenen Autos im Zuge der Corona-Krise führt zum Einbruch beim Fahrzeug-Sharing

      • Continental-Mobilitätsstudie 2020: globaler Trend zum eigenen Auto
      • Mobilitätsstudie 2020 befragt Menschen in Deutschland, Frankreich, den USA, Japan und China zu Mobilitätsverhalten
      • Mehr als 80 Prozent aller Befragten in Deutschland, Frankreich und China besitzen das täglich genutzte Auto, in Japan gut 70 Prozent, in den USA mehr als 90 Prozent
      • Neue Mobilitätskonzepte wie Ride-Pooling und Ride-Hailing spielen mit Ausnahme Chinas, wo jeder Zehnte auf diese Dienste zurückgreift, bisher keine relevante Rolle
      • Entwicklung von Ride-Hailing und Ride-Pooling durch Pandemie ausgebremst, eigenes Auto gewinnt noch stärker an Bedeutung

      Hannover, 17. Dezember 2020. Die Corona-Pandemie verändert das Mobilitätsverhalten der Menschen in aller Welt nachhaltig. Die individuelle Mobilität im eigenen Fahrzeug erfährt einen starken Schub, während Sharing- oder Hailing-Angebote, die in den vergangenen Jahren boomten, einen deutlichen Einbruch erleben. Die Menschen in Deutschland, Frankreich und den USA und Japan bleiben zum Großteil klassischen Mobilitätskonzepten treu: Die Nutzung von geteilter Mobilität in Form des Teilens von Fahrzeugen (Sharing) oder des spontanen „Herbeiwinkens” (Hailing) spielt in den vier Ländern nahezu keine Rolle. In China nutzt immerhin jeder Zehnte diese Angebote. Zu diesen Ergebnissen kommt die Continental-Mobilitätsstudie 2020. Im Rahmen der Studie wurden in Kooperation mit dem renommierten Sozialforschungsinstitut infas bevölkerungsrepräsentative Umfragen zum Mobilitätsverhalten in den fünf Ländern Deutschland, Frankreich, den USA, Japan und China durchgeführt.

      Dr. Ariane Reinhart, im Vorstand von Continental verantwortlich für Personal und Nachhaltigkeit, bewertet die Studienergebnisse: „Die Ergebnisse der Continental-Mobilitätsstudie belegen ein weltweites Bedürfnis nach individueller Mobilität. In der Corona-Pandemie hat sich dieser Wunsch nochmals verstärkt.“ Reinhart fährt fort: „Umso wichtiger werden daher vor dem Hintergrund der drängenden Klimafrage nachhaltige – und das bedeutet in allererster Linie klimaneutrale – Lösungen für den weltweiten Verkehr. Als Technologieunternehmen mit einem der umfassendsten Nachhaltigkeitsfahrpläne in der Zulieferindustrie leistet Continental dafür in vielen Bereichen wichtige Beiträge. Unser Anspruch ist klimaneutrale Mobilität – bis spätestens 2050.”

      Mit der Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom in allen Werken ab diesem Jahr hat Continental einen ersten großen Schritt in Richtung der Klimaneutralität unternommen. Anfang Dezember 2020 verkündete das Unternehmen zudem sein Programm „Carbon Neutral for Emssion Free Vehicles”. Es schlägt die Brücke zwischen emissionsfreier Mobilität und Klimaneutralität. Beides bedingt einander. Im Rahmen des Programms „Carbon Neutral for Emission Free Vehicles“ wird das direkte Geschäft mit emissionsfreien Fahrzeugen ab 2022 komplett klimaneutral. Erreicht wird die Neutralisierung der CO2-Emissionen im ersten Schritt mit dem Erzeugen von gleich hohen sogenannten negativen Emissionen. Dafür werden im gleichen Ausmaß all jene Emissionen neutralisiert, die bei der Beschaffung und Zulieferung von Rohstoffen oder Materialien, bei der eigenen Produktion sowie der Verwertung zum Nutzungsende entstehen.

      Während die individuelle Mobilität zunimmt, stecken laut der Umfrage die Angebote kommerzieller Fahrgemeinschaften in Deutschland, Frankreich, USA und Japan in der Nachfragekrise. In Frankreich und Japan sind es mit 7 beziehungsweise 6 Prozent nur geringe Anteile der Bevölkerung, die auf solche Angebote setzen.

      Der Bedarf, auf den individuellen Autoverkehr umzusteigen, zeigt sich besonders deutlich in China: 21 Prozent der Befragten nutzen aufgrund der Pandemie kurzfristig buchbare „On-Demand“-Lösungen. Die hohe Akzeptanz liegt auch darin begründet, dass in China im Rahmen der Befragung via Online-Tool im stärkeren Maße Menschen im urbanen Raum erreicht werden, die stärkeren Zugriff auf solche Lösungen haben.

      Neue Sharing-Konzepte wie Ride Pooling oder Ride Hailing spielen bisher insgesamt keine relevante Rolle. Nur in großen Städten, insbesondere in den USA, steigt der Anteil der Befragten, die solche Dienste nutzen, etwas an – von einem Mainstream-Phänomen kann aber auch in diesem Gebieten bisher nicht gesprochen werden.

      Weit mehr als 80 Prozent aller Befragten besitzen das Auto, mit dem sie regelmäßig fahren. Das Auto von Familie oder Freunden ist für 14 bis 20 Prozent der Menschen relevant.

      Obwohl Sharing-Konzepte in den vergangenen Jahren vor allem im urbanen Raum für die Mobilität an Bedeutung gewonnen hatten, bleibt der Individualverkehr auf Basis des Autos im Alltag der meisten Menschen fest verankert und wird es wohl noch lang bleiben, insbesondere im ländlichen Raum. Dort ist aktuell die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Haushalte ein eigenes Auto haben. Die befragten Personen, die über kein Auto verfügen, gaben an, dies hauptsächlich aus Kostengründen zu tun, andere haben keine Verwendung.

      Dennoch gehört das Auto für die meisten Menschen zur täglichen Fortbewegung. 33 Prozent der US-Amerikaner nutzen ihr Fahrzeug mindestens einmal die Woche und 57 Prozent geben an, ihren Wagen täglich oder fast täglich zu benutzen. Nur die Franzosen nutzen das Auto zu 59 Prozent noch häufiger.

      53 Prozent der befragten Deutschen geben an, ihren Wagen täglich oder fast täglich zu benutzen. 30 Prozent ihr Fahrzeug mindestens einmal die Woche. Ähnlich sieht es in Frankreich, den USA und China aus. Nur in Japan wird das Auto lediglich zu 34 Prozent täglich oder fast täglich genutzt.

      Fazit

      Neue Mobilitätskonzepte bestimmen die Diskussion um die Zukunft der Mobilität – aber nicht die Lebensrealität der meisten Menschen: Denn das Auto gehört für sie weiterhin zur täglichen Fortbewegung. Dieser Trend wird durch die Covid-19-Pandemie in allen fünf untersuchten Ländern verstärkt.

      Die Continental-Mobilitätsstudie

      Seit 2011 führt das Technologieunternehmen Continental in regelmäßigen Abständen die Continental-Mobilitätsstudie zu unterschiedlichen Fokusthemen durch. Die Mobilitätsstudie 2020 ist bereits die sechste Auflage der Studie, bei der Menschen in Deutschland, Frankreich, den USA, China und Japan zu ihren Einstellungen hinsichtlich verschiedener Aspekte der Mobilität befragt werden. Befragt wurde in der ersten Befragungswelle im September 2020 ein jeweils bevölkerungsrepräsentatives Sample in fünf Ländern von drei Kontinenten.

      Neben den Erwartungen und Einstellungen zum elektrischen Fahren wurden Veränderungen der Mobilität vor dem Hintergrund der globalen Covid-19-Pandemie abgefragt. Der Kampf gegen die Verbreitung des Virus hat das Mobilitätsaufkommen in allen befragten Ländern durch strenge Verhaltensmaßnahmen für die Bevölkerung zeitweise massiv reduziert. Gleichzeitig veränderte sich, auch nachdem Maßnahmen gelockert und die Mobilität verstärkt wieder hochgefahren wurde, das Verhalten vieler Menschen. Konkrete Verhaltensänderungen, Einstellungen und Erwartungen lassen sich aus den Umfrageergebnissen ablesen.

      Im Rahmen der Mobilitätsstudie 2020 arbeitet Continental mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut infas zusammen, das die Continental-Mobilitätsstudie bereits seit 2011 unterstützt.

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