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      Lösungen für intelligentes Fahrzeugmanövrieren von Continental und Kopernikus

      • Zusammenarbeit von Continental und Kopernikus hat das Ziel mit einem infrastrukturbasierten Ansatz für das autonome Fahren die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken
      • Infrastrukturbasiertes Manövrieren: wirtschaftliche Methode für autonomes Rangieren von Fahrzeugen für verschiedene Anwendungsfälle
      • Automated Valet Parking Typ 2: Das System nimmt Fahrzeuge in einem Parkhaus in Empfang, um sie autonom einzuparken

      Automated Valet Parking (kurz AVP) ist eine autonome Parkfunktion, die derzeit im Rampenlicht steht. Dabei geht es darum, Fahrzeuge smarter zu machen, indem man sie mit mehr Technologie und Intelligenz ausstattet. Diese Lösung wird AVP Typ 1 (intelligentes Fahrzeug) genannt. Einen alternativen oder revolutionären Ansatz liefern sichere Infrastrukturlösungen (Safe Infrastructure Solutions, SIS), bei denen die Infrastruktur mit Intelligenz ausgestattet wird. Continental und Kopernikus Automotive arbeiten seit 2021 zusammen, um eine Technologie zu entwickeln, die Teil einer solchen sicheren Infrastrukturlösung ist. Die Lösung lässt sich in verschiedene Infrastruktursysteme für intelligente Fahrzeugrangiervorgänge einbinden. Dafür gibt es zwei Anwendungsfälle. Der erste betrifft das autonome Manövrieren zum Beispiel von neu produzierten Fahrzeugen bei Fahrzeugherstellern oder in Logistikbereichen (Infrastructure Orchestrated Maneuvering, IOM), während es im zweiten Fall um das automatisierte Parken in Parkhäusern an Flughäfen, Bahnhöfen oder Hotels geht (AVP Typ 2 (intelligentes Parkhaus)).

      Warum gibt es eine Nachfrage nach Infrastructure Orchestrated Maneuvering? Was sind die wichtigsten Vorteile für Fahrzeughersteller?

      Infrastrukturorchestriertes Manövrieren ist eine wirtschaftliche Methode das Rangieren von Fahrzeugen für verschiedene Anwendungsfälle zu automatisieren. Das System bietet Fahrzeugherstellern die Möglichkeit, das Bewegen von Fahrzeugen in ihren Produktionsanlagen zu automatisieren und dadurch die Fertigungseffizienz zu erhöhen. Heutzutage basiert die Logistik von neu produzierten Fahrzeugen darauf, dass diese manuell an verschiedenen Stationen im Werk platziert werden. Daraus ergeben sich ineffiziente Aspekte: der Arbeitsaufwand für die Fahrer, die Wartezeiten beim Abholen und Abliefern der Fahrzeuge (einfache Fahrt) bei Reparaturen oder falls die Fahrzeugbatterie aufgeladen werden muss. Mit IOM können Fahrzeuge am Ende der Produktionslinie abgeholt und durch Prüf- und Kalibrierungsstationen navigiert werden, auf Parkplätzen abgestellt oder sogar an die Logistik übergeben werden.

      Wie funktioniert Infrastructure Orchestrated Maneuvering?

      Ob IOM oder AVP Typ 2 – die Technologie hinter der Lösung ist in beiden Fällen dieselbe: Sie basiert auf fest in der Infrastruktur installierten Sensoren sowie auf Algorithmen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren und die Fahrzeuge zentral steuern.

      Das Fahrzeug (und somit auch die Kontrolle darüber) wird per App an ein intelligentes Infrastruktursystem übergeben und automatisiert von diesem geparkt. Das Besondere daran ist, dass Schlüsselkomponenten von Continental auch außerhalb des Fahrzeugs im Infrastruktur-Ökosystem genutzt werden können. Mithilfe von in der Infrastruktur verbauten Kameras verarbeitet ein intelligenter Algorithmus die Sensordaten in einem zentralen Steuerungssystem und koordiniert die Bewegungen der Fahrzeuge per Funk. Infrastrukturbasierte Objekterkennung, dynamische Routenplanung, Notbremsfunktion und weitere Funktionalitäten sind integriert. Die Fahrzeuge müssen lediglich mit einem Automatikgetriebe, einer elektrischen Parkbremse, einer elektrischen Lenkung und einer intelligenten Kommunikationseinheit ausgerüstet sein, damit sie durch die Infrastruktur gelotst werden können. Der Einsatz gängiger IP-Kameralösungen in Kombination mit ausgeklügelten KI-Algorithmen ermöglicht eine kostengünstige AVP-Lösung.

      Welche Rolle spielen Kopernikus und Continental bei der Entwicklung dieser Technologie?

      Schon auf der IAA Mobility 2021 in München haben Continental und Kopernikus erstmals eine gemeinsame Lösung für AVP Typ 2 vorgestellt. Dort haben die Partner gezeigt, wie das Infrastruktursystem im Parkhaus künftig mit Fahrzeugen kommunizieren und die zentrale Steuerung des automatisierten Parkens und die Orchestrierung der Fahrzeuge übernehmen wird.

      Wann und wo wird das System erstmals in der Praxis zu sehen sein?

      Das Interesse am System von Continental und Kopernikus ist groß. In Gesprächen mit verschiedenen Anlagenbetreibern sehen diese die Vorteile des Systems: erweiterte Funktionalität, gesteigerte Effizienz, geringere Betriebskosten und verbesserte Bedienbarkeit. Auch lassen sich möglicherweise zusätzliche Einkünfte durch neue Funktionen wie Valet Parking und Vandalismusschutz generieren. Die Markteinführung ist in 2024 geplant.

      Kopernikus Automotive hat sich bereits einen Namen gemacht: Im Anschluss an zwei Pilotprojekte an Ford-Standorten in Saarlouis und Köln erhielt Kopernikus letztes Jahr von der Volkswagen-Softwaresparte CARIAD den Auftrag zur Errichtung einer komplett neuen Testanlage für AVP Typ 2 in Wolfsburg. Die Testanlage in Wolfsburg wird der Erprobung neuer Fahrzeuge dienen, die mit einer AVP-Funktion ausgestattet sind.

      Sören Pinkow

      Mediensprecher und Themenverantwortlicher Safety and Motion

      Continental Automotive

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