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      14. Juli 2017

      Continental Roding eröffnet neues Testzentrum und baut Angebot an technischen Dienstleistungen aus

      • Das Technologieunternehmen investierte mehr als 2 Millionen Euro in ein Validation Center, das Dauerhaltbarkeitstests der in Roding entwickelten Benzin-Hochdruckpumpen durchführt
      • Bei der Eröffnungsfeier wurde zudem ein neues Analytik-Zentrum vorgestellt, mit dem der Standort seine wissenschaftlichen Kompetenzen stärker zur Geltung bringen will

      Roding, 14. Juli 2017. Die Einspritzsysteme von modernen Benzinmotoren arbeiten mit einem Druck von bis zu 350 bar – und die Kraftstoffpumpen, die diese Höchstleistungen vollbringen, werden bei Continental in Roding entwickelt und produziert. Denn im Continental-Konzern, einem der weltweit führenden Hersteller von Kraftstoff-Hochdruckpumpen, ist Roding das globale Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion dieser Hightech-Systeme. Jetzt hat das Technologieunternehmen die Kompetenzen des oberpfälzischen Standorts durch ein neues Testzentrum weiter ausgebaut. In dem so genannten Validation Center werden die in Roding entwickelten Benzin-Hochdruckpumpen auf ihre Dauerhaltbarkeit getestet, bisher erfolgten diese Tests überwiegend bei externen Dienstleistern. Und bei der feierlichen Eröffnung in Anwesenheit von Klaus Schedlbauer, Wirtschaftsreferent des Landkreises Cham, und Alfred Wittmann, 3. Bürgermeister der Stadt Roding, wurde noch eine weitere Neuerung vorgestellt: das im Januar gegründete Center of Competence Analysis (CCA). In dieser Organisation hat der Standort seine wissenschaftlichen Labore zusammengefasst, um mit deren vielfältigen Analytik-Kompetenzen auch die Entwicklung anderer Continental-Standorte zu unterstützen und diese Dienstleistungen zudem externen Kunden anzubieten.

      „Mit dem neuen Validation Center, in das Continental mehr als 2 Millionen Euro investiert hat, können wir die Validierung unserer Benzin-Hochdruckpumpen nun in Eigenregie direkt am Standort durchführen. Diese Dauertests unter genau definierten Bedingungen sind für die hohe Qualität unserer Produkte von zentraler Bedeutung“, sagt Wolfgang Breuer, Leiter des Continental-Geschäftsbereichs Engine Systems, zu dessen Produktpalette die Hochdruckpumpen gehören. „Der Standort Roding wird durch diese zwei Organisationseinheiten deutlich gestärkt.“

      Dauertest für Laufleistungen von bis zu 300.000 Kilometern

      Je nach Einsatzbereich müssen die Kraftstoffpumpen eine unterschiedlich hohe Lebensdauer erreichen – bei Pkws bis zu 300.000 Kilometer. Um den immer schärfer werdenden Emissionsgesetzgebungen gerecht zu werden, ist eine hohe Präzision der mechanischen Bauteile notwendig. Um sicherzugehen, dass sich diese über ein gesamtes Fahrzeugleben nur in einem zulässig geringen Masse verändert, werden mit den Hochdruckpumpen spezielle Dauerversuche auf hydraulischen Prüfständen durchgeführt.

      Das neue 270 Quadratmeter große Validation Center beherbergt vier dieser Prüfstände, auf denen die Lebensdauer von bis zu 16 Pumpen gleichzeitig innerhalb weniger Wochen nachgebildet werden kann. Die Erprobung berücksichtigt alle Bedingungen für einen weltweiten Einsatz, z.B. hinsichtlich Klima, Kraftstoffqualität, Verkehrsverhältnisse oder Nutzungsverhalten.

      Die Dauerversuche im Validation Center sind ein wesentlicher Bestandteil des  Produktzuverlässigkeitsnachweises, mit dessen erfolgreichen Bestehen grünes Licht für die Serienproduktion gegeben werden kann.

      Gebündelte Analytik-Kompetenz von alternativen Kraftstoffen bis zur Psychoakustik

      Durch die Spezialisierung auf die Entwicklung und Fertigung von mechanischen und hydraulischen Komponenten hat der Standort Roding eine hohe wissenschaftliche Expertise in der Analyse von Materialien und Kraftstoffen aufgebaut. Bisher kam dieses Know-how nur der lokalen Produktentwicklung zugute. Mit der Einrichtung des Center of Competence Analysis haben dessen Labore in Roding und Regensburg ihren Tätigkeitsbereich deutlich erweitert und sind inzwischen auch in die Entwicklung von Injektoren, Turboladern, Abgasnachbehandlung und Kraftstoffsensoren einbezogen. Generell bieten die CCA-Experten ihre analytische Unterstützung für alle mechanischen, hydraulischen und elektromechanischen Komponenten im Automotive-Bereich an. Das Analytik-Zentrum gliedert sich in mehrere Kompetenzbereiche. Dazu gehört das konzernweit einzige Tribologie-Labor, das unterschiedliche Formen des Reibungsverschleißes analysiert. In der Materialanalyse werden sowohl metallische als auch nicht-metallische Stoffe unter die Lupe genommen. Die Kraftstoffexperten definieren zum Beispiel die Spezifikationen für alternative Kraftstoffe wie Ethanol-Benzin-Mischungen. Und der Kompetenzbereich NVH (Noise, Vibration, Harshness) widmet sich unter anderem der Psychoakustik, in der es um die subjektiv sehr unterschiedliche Wahrnehmung von Geräuschen geht und die mit der E-Mobilität, bei der das klassische Motorgeräusch wegfällt, noch an Bedeutung gewinnen wird.

      Werk Roding setzt Qualitätsstandards für die weltweite Produktion

      Continental beschäftigt in Roding rund 650 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region. An dem 2003 gegründeten Standort hat der Automobilzulieferer bis heute rund 15 Millionen Kraftstoffpumpen produziert. „Die hohen Rodinger Qualitätsstandards in der Produktion gelten weltweit für alle Kraftstoffpumpenwerke von Continental. Denn als Kompetenzzentrum entwickeln wir auch die Fertigungsmethoden, die an allen Produktionsstandorten zum Einsatz kommen“, sagt Christophe Lefebvre, Leiter Produktlinie Hochdruckpumpe, Division Powertrain bei Continental. „Durch das Validation Center und das Center of Competence Analysis stärken wir sowohl unsere Entwicklungskompetenz als auch unser Know-how in der Serienproduktion.“

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