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      25. November 2021

      Von der Maschine zur Hauptverwaltung

      Hallo, mein Name ist Dennis Pakalski, ich bin 27 Jahre alt und Koordinator für die digitale Infrastruktur beim Continental Institut für Technologie und Transformation (CITT).

      Ich möchte euch einen Einblick in meinen beruflichen Werdegang und Karriereentwicklung geben. Meinen Einstieg bei Continental fand ich im Jahr 2011 als Auszubildender für den Beruf Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik im Werk Stöcken in Hannover. Nach drei Jahren Ausbildung und Tätigkeit in der Jugend und Ausbildungsvertretung, in der ich nahezu alle Produktionsbereiche am Standort Hannover kennengelernt habe, wurde ich in im Werk Vahrenwald bei ContiTech Luftfedersysteme übernommen und hier beginnt das erste Kapitel meiner Karriere.

      Arbeit als Produktionsmitarbeiter - Monotonie und stumpfe Arbeit?

      Meine erste Aufgabe war die Produktion von Gummiluftfedern umgangssprachlich auch, das Wickeln und Heizen, somit habe ich genauso angefangen wie jeder andere Werker und Leiharbeitnehmer musste mich als Facharbeiter beweisen.Die meisten Produktionsmitarbeiter würden sagen die Arbeit dort sei monoton und stumpf - genau darin liegt der Fehler! Genau genommen kommt man als Produktionsmitarbeiter mit viel mehr Bereichen in Berührung als in vielen anderen Jobs, man muss nur genau hinsehen: Verfahrenstechnik, Werkstofftechnik, Qualitätssicherung, Instandhaltung und noch vieles mehr -wenn man will!

      Auch wenn die Tätigkeit an manchen Tagen langweilig wurde, habe ich mir jeden Tag aufs Neue die Frage gestellt, wie kann ich heute mehr produzieren bei noch besserer Qualität? Mit genau dieser Fragestellung und diesem Bewusstsein wird aus einer zunächst stumpf wirkenden Tätigkeit eine wahre Herausforderung.

      Doch Qualitätsbewusstsein und Leistung allein reichen nicht aus, um sich gegenüber hunderten von anderen durchzusetzen, man muss ebenfalls:

      • Interesse und Bereitschaft über das Mindestmaß zeigen,
      • Initiative und insbesondere Verbesserungsvorschläge machen,
      • Durchhaltevermögen haben,
      • und vor allem diszipliniert sein.

      Produktionsmeister sein, ein Segen oder doch eher Fluch?

      Nach einigen Jahren als Fertigungsmitarbeiter, Vertretungseinsätzen in der Schichtleitung, Weiterbildungen und abgeschlossenen Assessment Center, habe ich einen der begehrten Schichtmeister Jobs ergattert. Nun war es so weit, endlich bekomme ich die Verantwortung und den Job, auf den ich hingearbeitet habe, dachte ich mir. Zu diesem Zeitpunkt war mir jedoch nicht bewusst, wieviel Verantwortung und welch harte Arbeit mich noch erwartet.

      Der typische Schichtleiter bzw. Meister muss unglaublich viele Sachen gleichzeitig bewältigen, ich werde hier nicht alles aufzählen können, da dies den Rahmen sprengen würde. Besonders hervorheben möchte ich das disziplinarische Führen der Mitarbeiter, in meinem Fall waren es um die 20 Menschen. Ich war zu diesem Zeitpunkt Anfang 20, der Altersdurchschnitt in meiner Schicht weit über 30. Die Herkunft meiner Mitarbeiter: Deutschland, Polen, Russland, Türkei, Kroatien, Spanien, Italien, um die gängigsten Länder zu nennen, dazu noch viele Personen aus sozialen Brennpunkten aber auch vorbildliche Familienväter.

      Wie man sicher erahnen kann, habe ich mich in dieser Zeit extrem weiterentwickelt, viel Leid und Glück anderer miterlebt und vor allem aber viel über mich selbst gelernt.

      Neben dem Führen einer eigenen Schicht, habe ich auch noch in vielen weiteren Projekten Richtung Automatisierung und Digitalisierung mitgearbeitet, doch durch die Arbeit mit den Fertigungsmitarbeitern ist mir bewusst geworden, wieviel Potential und Knowhow in der Produktion auf der Strecke bleiben. Das zu ändern, habe ich mir als nächste Herausforderung aufgetragen.

      CITT, wer nicht wagt der nicht gewinnt!

      Obwohl ich damals mein Können unter Beweis gestellt habe und man mir viel Vertrauen und Verantwortung in die Hände gelegt hat, kam ich trotzdem zu dem Entschluss einen neuen Weg einzuschlagen und das Werk zu verlassen.

      Ich habe eine Stelle als Trainer für Weiterbildung beim CITT angenommen, eine Abteilung, die zu diesem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen steckte und sich noch längst nicht im Konzern etabliert hatte. Es hatte mich gereizt das Potential der Mitarbeiter zu wecken und zu fördern, aber auch bei dem Aufbau einer neuen Abteilung mitzuwirken. Bei dieser Arbeit kamen wieder viele Herausforderungen auf mich zu, wie:

      • Das Einstudieren der Lehrinhalte auf Dozentenniveau,
      • Führen von Mitarbeitern auf Ebene des Mentors,
      • Aufbau und Weiterentwicklung der Akademie am Standort,
      • Aufbau eines Ausbildungsnetzwerkes mit sieben Gesellschaften.

      Quereinstieg und Einzug in die Hauptverwaltung

      Nach fast zwei Jahren des Lehrens, des Lernens und dem Aufbau, konnte ich wieder überzeugen und man hat mir wieder Vertrauen und neue Karrierechancen entgegen gebracht – ich habe eine Stelle in der Hauptverwaltung angeboten bekommen, um nun auch bundesweit agieren zu können. Wieder mal habe ich mich für Neues offen gezeigt und auf die neue Chance eingelassen. Nun sitze ich in einem Büro, mit Leuten, die einen völlig anderen Berufshintergrund haben und doch muss ich feststellen was für ein tolles Team hinter dem CITT steckt!

      In meiner jetzigen Position arbeite ich an Projekten, die dem Unternehmen neue und innovative Technologien näherbringen sollen, erstelle und koordiniere dafür zielgerichtete Trainingskonzepte, z.B. für Augmented Reality, Additive Fertigung, Robotik und mehr. Die Arbeit in diesen Projekten macht einem bewusst wie schnell sich die Technik heutzutage wandelt und weiterentwickelt, daher ist es umso wichtiger sich auch selbst stetig weiterzubilden und adaptiv zu sein.

      Es gab in den letzten 10 Jahren noch weitere bedeutende Wendepunkte und auch Personen, die mich geprägt haben, doch die wichtigsten Lektionen, die ich gelernt habe, sind, wer sich beruflich und damit auch persönlich weiterentwickeln möchte muss auch mal die Komfortzone verlassen, Risiken eingehen und vor allem sich Aufgaben widmen die einen leidenschaftlich antreiben.

      Ich freue mich schon auf die Zukunft und die weiteren spannenden Aufgaben, die noch auf mich warten und werde dennoch mit Freude zurückblicken können!

      Dennis Pakalski

      Koordinator Digitale Infrastruktur, CITT